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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 312 mal aufgerufen
 Regenbogenbrücke
Nadine ( gelöscht )
Beiträge:

18.04.2011 11:45
Fin, der kleine Krieger Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben!

Ich habe ja schon in meiner Vorstellung erwähnt, dass unser kleiner Fin an FIP erkrankte und nicht mehr bei uns ist. Trotzdem möchte ich seine Geschichte ausführlich erzählen, teils um einen Einblick in den Verlauf dieser Krankheit zu geben, in das, was man durchmacht und auch, um dieses Erlebnis besser zu verarbeiten:

Eigentlich begann alles mit Maja. Ich war auf der Suche nach einer Coonie und fand die süße Maus in einer Internetanzeige. Ich nahm Kontakt zur Züchterin auf und ein paar Tage später besuchte ich die Motte, sie hieß damals noch Eleny. Zwischen uns passte es sofort, wir spielten eine Weile und schließlich schlief sie auf meinem Schoß ein. Maja schnuffelte also und ich sah mich um, auf dem Schoß der Züchterin saß ein kleiner black/white Fellball, der gerade sechs Wochen alt war und gierig nach den Leckerlis krallte. Der kleine D'Artagnan war ein Halbbruder von Maja und ich habe mich sofort verliebt. Tja, aber ich hatte mich ja schon für Maja entschieden, ich hatte ursprünglich nur eine Coonie geplant und meine Entscheidung blieb.

Danach folgten vier harte Wochen Wartezeit. Ich wollte Maja besuchen, bekam aber zum vorgesehenen Termin eine fiese Grippe und so klappte es nicht. Nach Weihnachten hatte ich Urlaub und endlich war es soweit, ich konnte die Süße abholen! Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich entdeckte D´Artagnan, er war ein ganzes Stück gewachsen und hatte sich toll gemacht! Am liebsten hätte ich ihn auch eingepackt, aber die Züchterin sagte uns dann, dass sie ihn wahrscheinlich für die Zucht behalten möchte. Es zog also Maja bei uns ein. Irgendwie wusste ich aber schon, sollte doch eine zweite Katze kommen, wird es dieser Kater!

Als mein Urlaub vorbei war und Maja allein bleiben musste, sah ich ein, dass man eine Coonie nicht allein halten kann und überlegte, ob ein Hauskätzchen, Tierheimkätzchen oder noch ein Rassekätzchen einziehen wird. Es war keine lange Überlegung, denn der Coonievirus war längst ausgebrochen! Ich besuchte also noch einmal Majas Züchterin, sie hatte grade zwei Würfe im Alter von fünf und fünfeinhalb Wochen. Auf mich warteten zwölf kleine Fellknäuel in den Farben creme, creme smoke und red, ein Bruder von Maja in creme und…D´Artagnan! Ich entschied, dass Majas Bruder gut zu ihr passen würde, zwischen den Minifellis konnte ich mich nicht entscheiden, die sahen ja alle gleich aus! Eigentlich wollte ich auch einen Kater, der sich in der Farbe deutlich von Maja unterscheidet und so blieben nur die roten. Da mein Freund einen red tabby wollte, zwang ich ihn, bei nächsten Besuch mitzukommen, er sollte entscheiden. Majas Bruder war inzwischen vermittelt und bei den Minis konnte er sich auch nicht entscheiden. Er wollte D´artagnan! Ich hatte ihm vorher schon von ihm erzählt aber er war entschieden gegen einen black/white..naja…Männer…
Die Züchterin sagte uns dann, dass sie ihn doch abgeben möchte, da sie keine zwei Zuchtkater möchte und seinen Papa dann kastrieren würde.

Eine Woche später holten wir D´artagnan ab! Bei uns sollte er nun Fin heißen. Ich konnte es kaum glauben, ich hatte zwei Fellis und ich hatte den kleinen black/white Knuffel!

Der Einzug klappte gut, er versteckte sich zwar einige Stunden unter dem Sofa, aber er kam dann doch hervor und schlief mit im Bett. Maja und er verkloppten sich gegenseitig ganz schön aber es gab auch Schmusestunden! Von da an liefen mir immer zwei Knuddelschnuten nach und beobachteten mich bei allem, was ich tat! Wir waren glücklich und sooo stolz auf die beiden.

In den ersten zwei Wochen fiel uns auf, dass Fin im Gegensatz zu Maja viel ruhiger war und viel schlief. Wir verbuchten das noch unter Eingewöhnung, Maja war anfangs auch ruhiger gewesen. Schließlich gingen wir davon aus, dass er einfach ein ruhiger Typ ist, er spielte ja auch und fraß gut. Nach knapp zwei Wochen bemerkten wir, dass ein Auge kleiner war als das andere. Ich fragte die Züchterin danach. Ihr war es zuvor nicht aufgefallen, sie sagte, dass wir beobachten sollen, ob es entzündet aussieht, ob es tränt, ob er daran reibt usw. Davon war aber nichts der Fall, das Auge sah einfach nur kleiner aus.

Am Wochenende besuchten uns meine Eltern. Sie wunderten sich darüber, wie ruhig unsere jungen Katzen waren. Maja hatte gerade vor dem Besuch gespielt und bei Fin dachte ich, dass er den Vormittag recht anstrengend fand, da wir eine Menge aufzuräumen und zu putzen hatten, er hatte auch Angst vorm Staubsauger und versteckte sich eine Weile. Meine Eltern machten sich auch ein wenig über den Kleinen lustig, er würde aussehen wie ein kleiner Straßenkater! Das meinten sie natürlich nicht böse und Fins Fell war tatsächlich etwas stumpf. Darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht, da ich gelesen hatte, dass das Fell von smokes (also Majas) immer etwas feiner ist. Dazu wirkte er etwas dünn und hatte ein kleineres Auge.

Am gleichen Abend bekam er grauen Durchfall. Ich schaute danach im Internet und stieß auf Bauchfellentzündung. Ich wusste nicht, ob das schlimm ist und schaute nicht weiter nach, da einem solche Selbstdiagnosen ziemlich Angst machen können. Am nächsten Morgen schrieb ich der Tierärztin in unserer Straße eine Email, beschrieb schon mal den Fall und nach der Arbeit ging ich mit ihm dort vorbei. Sein Auge hatte inzwischen zu tränen angefangen und war stark entzündet, das war allerdings nur zu sehen, wenn man das Lid runterzog. Ich bekam Tropfen (Dexa-Gentamicin) mit und gegen den Durchfall sollte ich es mit Schonkost probieren, bekam aber ein Röhrchen mit, um Proben zu sammeln. Da er etwas dünn und schwach schien, bekam er noch eine Spritze fürs Immunsystem (Zylexis). Vorsichtshalber bekam ich eine Wurmkur (Milbemax) in Tablettenform mit. Er war zwar bei der Züchterin entwurmt worden, wäre aber bald wieder dran gewesen. Ich ging erleichtert nach Hause, da es ja nichts Schlimmes zu sein schien. Ich sollte nach einer Woche wiederkommen um das Auge anzusehen oder früher, wenn der Durchfall nicht weggeht. Am Abend gings ihm super. Er war total munter und spielte lange. Es war, als wäre er erleichtert darüber, dass jemand sein Auge angesehen hatte und das Zylexis tat sein Übriges. Ich besorgte noch Hühnchenfleisch und da Maja ganz verrückt danach war, machte sie die Schonkost mit. Da Maja anscheinend keinen Reis verträgt, ließ ich den weg und mischte das Hühnchen mit dem speziellen Magen-Darm-Futter, das die Tierärztin mitgegeben hatte (Hills i/d).

Als mein Freund am nächsten Morgen von der Nachtschicht kam, wollte Fin ihn begrüßen, konnte aber kaum aufstehen und nicht richtig laufen. Das ist schwer zu beschreiben, das ganze Hinterteil schien steif zu sein. Ich konnte mir nicht erklären, was plötzlich mit ihm los war. Mein Freund meinte er sei nur müde aber so sah mir das gar nicht aus, denn unsere Coonies wurden immer schnell munter. Fin kam wie immer morgens mit ins Bad, sah mich aber furchtbar leidend an und rührte sich nicht. Es nutzte aber nichts, ich musste zur Arbeit. Die Sache ließ mir aber keine Ruhe, schließlich würde mein Freund mindestens bis zum Nachmittag schlafen und nicht auf ihn achten. Also bat ich meinen Chef, ein paar Stunden abbummeln zu können und konnte am Mittag nach Hause. Ich hatte schon die schlimmsten Bilder im Kopf, aber als ich nach Hause kam war alles gut, der Kleine war munter, kein Vergleich zum Morgen.

Am nächsten Morgen telefonierte ich mit der Tierarzthelferin. Ich war nicht sicher, ob ich vorbeikommen sollte, da der Stuhlgang besser geworden war, aber lange noch nicht in Ordnung. Ich erzählte auch vom Vortag und auf ihr raten packte ich den Felli ein und ging vorbei.
Es folgte direkt der erste Schock: Fin hatte hohes Fieber, über 40 Grad!
Außerdem stellte die Tierärztin eine schwere Atmung fest. Er bekam ein fiebersenkendes Mittel (Tolfedine) und ein Mittel gegen Viruserkrankungen (Viruvetsan), sowie etwas für die Atemwege (Duphamox). Abends haben wir nochmal die Temperatur messen, sie war auf 36,6 Grad runter!

Als ich am Donnerstag von der Arbeit kam, konnte ich schon im Hausflur riechen, dass Fin wieder Durchfall hatte. Er hatte sein Häufchen neben das Klo gesetzt… So kam ich aber endlich an meine Kotprobe. Vorher stellte sich das als sehr schwierig heraus, da Fin immer dann ging, wenn ich grad nicht konnte und wenn ichs doch mitbekam und in Lauerstellung ging, machte er einfach nicht…
Es ging also wieder zum Tierarzt.
Das Fieber war wieder so hoch, fast 41 Grad. Auch die Atmung wurde nicht besser. Er bekam also wieder etwas für die Atemwege (Duphamox), ein Mittel gegen Durchfall (Prifidiar) und wieder was fürs Immunsystem (Zylexis). Da es nicht voran ging, wurde Blut abgenommen und ins Labor geschickt, um ein großes Blutbild zu erstellen. In diesem Zusammenhang fiel auch das erste Mal das Wort FIP. Ich hatte von dieser Krankheit schon gelesen und wusste, dass sie tödlich ist. Ich nahm den Hinweis hin und schob ihn wieder weg, denn ich war sicher, mein Kater hat das nicht! Die Kotprobe wollte sie gleich noch anschauen. Ich war eine Weile zu Hause als das Telefon klingelte; die Tierarzthelferin war dran: Sie hatte die Probe angesehen, Fin war von oben bis unten befallen von Spulwürmern! Wie er an die Würmer kam und dann noch so massiv, weiß ich bis heute nicht, er war bei der Züchterin entwurmt worden und ein paar Tage zuvor hatten wir schon das Milbemax bekommen. Ich machte mich also nochmal auf den Weg und holte eine Wurmkur (Panacur) ab. Die bekamen nun beide Katzen drei Tage lang. Ich war so froh, endlich eine Ursache zu kennen und hoffte, dass nun alles gut wird. Die Würmer erklärten zwar nicht alle Symptome, aber trotzdem!

Schon am nächsten Tag lagen die ersten Ergebnisse aus dem Labor vor, einige Werte waren extrem auffällig: Der Leukozytenwert lag bei 26,5 G/l (normal 6-11), der Lymphozytenwert bei 2 (normal 15-38 ). Sein Immunsystem war quasi nicht mehr vorhanden! Auch einige andere Werte fielen aus der Reihe. Leukose und Katzenaids wurden negativ getestet. Der FIP-Titer lag bei 1:100. Ein sehr niedriger Wert, trotzdem blieb der Verdacht. Es fehlte noch die Elektrophorese. Sie lag am nächsten Tag vor. Kein Wert war extrem auffällig. Fin bekam wieder Medikamente (Duphamox, Prifidiar, MCP-ratiopharm, Viruvetsan).

Unsere Tierärztin blieb mit dem Labor in Kontakt, um endlich eine Diagnose stellen zu können, denn die Würmer waren anscheinend nicht die einzige Ursache. Die Atmung wurde einfach nicht besser. Also wieder weiter mit Medikamenten (Prednisolon, Viruvetsan, Nux Vomica D6). Jedoch war das Fieber erst mal weg und Fin bekam endlich tierarztfrei! Er sollte ein paar Tage Ruhe haben und ich bekam Antibiotica mit nach Hause (Amoxiclav).

Die nächsten vier Tage brauchte Fin also nicht zum Tierarzt und wir beobachteten, wie er sich machte. Der Stuhlgang normalisierte sich wieder und er hatte nur noch erhöhte Temperatur, kein hohes Fieber mehr! Endlich ging es wieder bergauf und wir dachten, dass endlich alles gut wird!

Ende der Woche mussten wir leider doch wieder hin, da die Atmung immer noch schlecht war. Eine Kotprobe gaben wir auch ab, diese war ok. Die Tierärztin aber fiel fast hinten über, Fin sah spitze aus! Er hatte zugenommen, sein Fell glänzte, sein Blick war viel wacher und aufmerksamer…leider täuschte dieser Eindruck.

Da endlich geklärt werden musste, was mit der Lunge ist, wurde eine Röntgenaufnahme gemacht. Als wir diese zu sehen bekamen, blieb mir schlicht der Mund offen stehen und ich hatte die ersten Tränen in den Augen. Fins Lunge war nahezu komplett mit Flüssigkeit gefüllt, das Herz und der linke Lungenflügel waren nicht zu sehen, es war nur noch ein kleiner Fleck Luft zu erkennen. Das durfte einfach nicht sein! Wieder fiel der Begriff FIP…
Die Tierärztin meinte, man könnte es mit Entwässerung versuchen, aber eigentlich wollte sie sagen, tut mir leid, nichts mehr zu machen… Wir sagten nichts aber natürlich machten wir weiter! Fin bekam ein Entwässerungsmittel gespritzt (Dimazon) und wir bekamen es in Tablettenform mit.

Zu Hause angekommen setzte ich mich aufs Sofa und fing an zu heulen. Ich wusste einfach, dass mein kleiner Kater sterben wird. Wie sollte er das überleben? Wie sollte so eine Entwässerungstablette die ganze Flüssigkeit aus der Lunge bekommen, und das auch noch schnell? Das konnte nichts werden…

Doch schon nach kurzer Zeit zeigte die Spritze Wirkung. Er pullerte und pullerte und ich fasste neuen Mut. Schon am nächsten Tag musste ich aber feststellen, dass die Tabletten kaum eine Wirkung zeigten. Also ging ich am Montag mit Fin zum Tierarzt, um mir zeigen zu lassen, wie man spritzt, das klappte auch ganz gut. Da eine Verbesserung allerdings nicht zu erkennen war, wurde mir dringend geraten, in die Klinik zu fahren.

Am Folgetag bekam er weiter Antibiotika und ich spritzte ihm das Entwässerungsmittel.

Am nächsten Tag hatte ich frei und machte mich morgens auf in die Klinik. Ich war noch ganz gut drauf, schließlich sollte nun endlich eine Ursache gefunden werden! Die Kleintierklinik Düppel kannte ich aus der Sendung „Menschen, Tiere und Doktoren“ und ich war sehr gespannt darauf. Von einigen Tierhaltern hatte ich zwar schlechte Kritiken gelesen, aber das kommt wohl auch immer darauf an, ob die Behandlung erfolgreich war.

Am diesem Tag gab es keine Sprechstunde. Nur festgelegte Termin und die Notfallpraxis. Ich machte mich also auf sehr lange Wartezeiten gefasst. Tatsächlich befanden sich ca. 20 Hunde(!) im Wartezimmer und mir wurde ganz anders… Wie ichs schon gehört hatte, war die Aufnahmeprozedur tatsächlich sehr langwierig. Für Empfang und Kasse gab es nur eine Kraft und die machte zwischendurch auch noch irgendwelche anderen Dinge. Ich stand mit Fin also 30 Minuten bei der Anmeldung an, vor mir Hunde, hinter mir Hunde. Das war nicht besonders glücklich. Fin kannte Hunde zwar aus seinem Züchterzuhause, aber bei Fremden Hunden weiß man ja nie…Ich kam dann dran und musste einen Anmeldebogen ausfüllen. Es gab keine Probleme, weil ich in die Notfallsprechstunde wollte, das wurde direkt akzeptiert. Ich wartete dann keine fünf Minuten, dann war ich schon dran. Ich zeigte dem Ärzteteam die Unterlagen, die ich von unserer Tierärztin mitbekommen hatte. Da das Röntgenbild und das Blutbild schon einige Tage alt waren, sollte beides wiederholt werden. Der Arzt wollte zuerst Blut abnehmen. Da klappte aber nicht, aus dem Beinchen war einfach kein Blut zu bekommen. Er versuchte es noch am Hals, aber das machte Fin nicht mit. Er schickte uns also zunächst zum Röntgen. Jemand holte ihn dann ab, denn in den Raum durfte ich nicht mit. Ich saß also allein im Wartezimmer und hoffte, dass es nicht zu lange dauert, denn zum Röntgen muss er ja gestreckt werden, bekommt also noch weniger Luft als so schon. Die Bilder sahen noch schlimmer aus, als das erste, kaum noch ein Luftfleck zu sehen.

Der Arzt hatte die Flüssigkeit aus Fins Lunge punktiert und zeigte sie mir. Sie war gelblich. Er sagte er vermute FIP, aber er wolle zuerst die Flüssigkeit noch untersuchen. Ich ging also mit Fin zurück ins Wartezimmer vom Anfang und musste quälende 50 Minuten auf das Ergebnis warten. Ich saß da und betete für eine andere Diagnose, irgendwas, nur nicht FIP, irgendwas, dass sich behandeln lässt, nur nicht FIP… Ich hörte den anderen Tierhaltern zu und beneidete sie um die „Kleinigkeiten“, wegen denen sie da waren. Ich wurde auch angesprochen; ach Sie haben ja eine Katze, wie alt ist sie denn, was hat sie denn. Ich sagte mein Kater ist vier Monate alt und hat eine tödliche Viruskrankheit, dann war immer Ruhe.

Ich wurde wieder hereingerufen und ich wurde in einen Nebenraum gebeten, da wusste ich schon, was es war. Es war also FIP. Der Arzt zeigte mir noch die Ergebnisse aus dem Labor: Der Proteingehalt war extrem erhöht (6,6) und die Rivaltaprobe positiv.

Mit wurde geraten, meinen Kater zu erlösen.

Da stand ich nun, sah meinen Kleinen an und wusste nicht, was ich tun sollte. Erlösen? Jetzt?? Ich konnte ihn doch nicht einfach da lassen!! Ich brachte grad noch heraus, dass ich ihn wieder mitnehmen möchte, dass ich auch erst mit der Züchterin reden muss und mit meiner Tierärztin. Der Arzt wollte sie anrufen und das direkt klären. Hallo?? Nein! Ich brubbelte irgendwas, die Züchterin wäre um die Uhrzeit gar nicht zu erreichen aber bei unserer Tierärztin rief er an. Ich stand also wieder mit Fin allein da und wusste nicht, was ich machen sollte. Am liebsten wollte ich losschreien.

Der Arzt kam zurück, er hatte unsere Tierärztin informiert und erwartete wohl, dass ich nun das OK gebe. Ich sagte, dass ich ihn wieder mitnehme und er die Kanüle entfernen soll. Er sagte noch, ich soll nicht zu lange warten.

Zu Hause angekommen, ließ ich Fin aus der Box und bekam es grade noch hin meinem Freund von der Diagnose zu erzählen. Dann heulte ich einfach nur noch. In meinem Kopf waren tausend Gedanken. Das sollte also der letzte Tag mit meinem kleinen Fin sein. Ich konnte ihn doch nicht einfach zum Tierarzt bringen und das wars dann! Mein Freund wollte das am nächsten Tag machen, wenn ich auf der Arbeit bin. Wir mussten noch Fins Züchterin informieren, das machte mein Freund, ich konnte es nicht aussprechen. Sie brach sofort in Tränen aus und konnte gar nichts mehr sagen…

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Fin und quälte mich zur Arbeit. Arbeiten konnte ich jedoch nicht. Ich durchsuchte den ganzen Tag das Internet in der Hoffnung, doch noch eine andere Lösung zu finden. Ich hatte mich in den knapp drei Wochen viel mit der Krankheit beschäftigt und von vielen Fehldiagnosen gelesen, da musste sich doch was finden lassen! Ich mailte eine befreundete Züchterin an und bat um Hilfe. Sie antwortete schnell, auf gar keinen Fall einschläfern lassen! Sie schrieb ein paar Dinge, die wir unternehmen sollen und ich schrieb meinem Freund, dass er auf gar keinen Fall mit Fin zum Tierarzt gehen sollte! Wieder fasste ich Mut, wir konnten ihn retten! In einem Internetforum, in dem man alles Mögliche fragen kann, bat ich einen Tierarzt um Hilfe. Er nannte mir eine Krankheit, die durch Spulwürmer ausgelöst wird und ähnliche Symptome hat. Das was es doch! In der Zeit ging mein Freund noch einmal zu unserer Tierärztin, fragte sie nach dieser Krankheit und danach, was man wegen der Flüssigkeit machen konnte.

Die Züchterin fand jedoch nichts anderes und unsere Tierärztin kannte die genannte Krankheit nicht, fand auch keine Informationen darüber.

Am Abend wussten wir nicht mehr weiter, die Diagnose war einfach zu eindeutig und es fand sich keine Lösung. Fin saß wie immer auf meinem Laptop. Er wusste nicht mehr, wie er liegen oder sitzen soll, da er kaum Luft bekam. Er stand auch nur noch auf, um zu fressen oder aufs Klo zu gehen. Wir mussten einsehen, dass es keinen Sinn mehr machte, er quälte sich, wir mussten ihn gehen lassen.

In dieser Nacht schlief Fin wieder auf meinem Rücken, das hatte er oft gemacht. Am Morgen verabschiedete ich mich und quälte mich wieder zur Arbeit. Da sehr viel zu tun war, konnte ich mich ein wenig ablenken, aber nur bis 10 Uhr. Ab da war unsere Tierärztin in der Praxis. Da ich nicht wusste, wann mein Freund zu ihr geht, saß ich ab 10 Uhr im Büro und wusste nicht, ob mein kleiner Kater noch lebt. Dann bekam ich eine SMS: Er hatte einen Termin außerhalb der Sprechzeiten gemacht, wenn ich doch mitwolle, schiebt er ihn nochmal. Nun kannte ich also auch die Uhrzeit. Nun ging gar nichts mehr. Ich zählte die Stunden; noch vier Stunden zu leben, noch 3, noch 2… Ich konnte nicht mehr, nahm meinen Mut zusammen und erzählte meinem Chef, was los war. Ich durfte eher gehen, sodass ich zum Termin da sein konnte.

Ich kam gerade noch rechtzeitig, mein Freund war schon auf dem Weg. Dieses Bild werde ich niemals vergessen. Er hatte sich den Fuß gebrochen, er humpelte, in einer Hand eine Krücke, in der anderen Hand die Box mit Fin. Ich holte ihn ein und brachte gerade so ein Hallo heraus. Dann sagte keiner mehr was. Die Tierärztin sagte noch, dass wir ihn obduzieren lassen könnten, um ganz sicher zu sein, dass es sich um FIP handelt. Sie stellte dann aber fest, dass Fin die Flüssigkeit schon im Bauch hatte, das sei nun so eindeutig, dass die Obduktion nicht nötig wäre. Dann schlief er ein.

Fin starb am 11.03.2011, er war vier Monate alt.

Diese Wochen und die Zeit danach waren die schlimmsten meines Lebens, sie waren die Hölle. Sie haben mir aber gezeigt, was für tolle Tiere Katzen sind. Fin war ein Kämpfer. Er hat alles toll mitgemacht. Ging immer in die Box, schlief sogar zu Hause darin, war beim Tierarzt immer brav, fraß bis zum Schluss, nahm seine Tabletten ohne Probleme und bewegte mich dazu, beruflich einen neuen Weg einzuschlagen.



Fin mein kleiner Krieger, du warst so tapfer und hast gekämpft, doch du hattest keine Chance und wir mussten dich gehen lassen. Du warst unser Clown und unsere Sonne. Die wenigen Wochen, die wir zusammen hatten waren wunderschön und wir werden dich immer lieben! Du fehlst uns so sehr! Ich sehe dich immer noch Blödsinn machen und an deinen Lieblingsplätzen liegen. Ich hoffe du hattest eine gute Reise, dass es dir gut geht und dass du ab und zu zu uns schaust. Vielleicht kannst du dann auch deinen Ehrenplatz im Wohnzimmer entdecken. Machs gut mein kleiner Freund, wir werden dich nie vergessen!!

bine Offline




Beiträge: 1.228

18.04.2011 11:53
#2 RE: Fin, der kleine Krieger Zitat · Antworten

Danke Nadine

das du die traurige geschichte um Fin`s erkrankung niedergeschrieben hast



NEIN Trockenfutter solltest du nicht füttern, es entzieht dem Körper Flüssigkeit, was zu Blasen- und Nierenerkrankungen führen kann

Katzen mögen das, woran sie gewöhnt sind. Woran wir sie gewöhnen, liegt in unserer Hand!

Bin zwar fast dauernd angemeldet, gönne mir aber den Luxus, deswegen nicht 24/7 vor der Kiste sitzen zu müssen.

lavendelchen Offline




Beiträge: 634

19.04.2011 16:13
#3 RE: Fin, der kleine Krieger Zitat · Antworten

Nadine,
ich denke, du hast es gebraucht, Dir dein Herz auszuschütten.Es ist furchtbar traurig.Ich mußte mir ein Herz fassen, um diese Erfahrung, die Du gemacht hast, bis zum Ende zu lesen.Irgendwann liefen mir nur die Tränen, und ich weiß genau, warum ich nicht so gerne in den Bereich Regenbogenbrücke schaue.
Im Laufe unseres Lebens müssen wir oftmals schlimme Erfahrungen machen,und so traurig es klingt,um auch dadurch zu wachsen und Dankbarkeit zu empfinden, so eine liebe Seele begleitet zu haben.
Ich drücke Dich.




Liebe Grüße von Murmelchen, Maymunah, Malih und Martina
http://lavendelchen.jimdo.com/

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