Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  














Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 7.754 mal aufgerufen
 Neurologie, Immunerkrankungen & Infektionen
bine Offline




Beiträge: 1.228

03.05.2011 02:52
Rolling Skin Syndrom Zitat · Antworten

.
Rolling Skin Syndrom oder Felines Hyperästhesie Syndrom

Zitat
Rolling Skin Syndrom Teil 1


Rolling Skin Syndrom oder Felines Hyperästhesie Syndrom
Immer häufiger werden Tiere bekannt die plötzlich "ausrasten",
mit zuckendem Rückenfell anfangen sich überall zu lecken oder sich in den Schwanz beißen bis dieser blutet.
Auf einigen US Sites scheint es dafür Erklärungen zu geben, das sogenannte Rolling Skin Syndrom.

Hier sind einige Links, teils Erfahrungsberichte. Die folgenden US Sites wurden übersetzt von Patricia, herzlichen Dank.


Erfahrungsbericht: Simba Feline Hyperästhesie
http://www.catskittysgatos.homestead.com/diseases.html

übersetzt von Patricia von Steht:

Das ist Simba, Simba ist ein hübscher 14 Pfund schwerer, orange tabby Kater und die verschmusteste Katze im Haus.
Simba ist immer auf dem Tisch, wenn Mommy versucht an der HP zu schreiben. Er schnurrt kontinuierlich! Er mag es gestreichelt,
geküsst und geknuddelt zu werden. Leider hat Simba in seinem Leben ein paar schlechte Karten gezogen. Simba hat 3 Katzenkrankheiten
welche ich so gut ich kann nachfolgend beschreiben werde. Ich habe diese Seite zur Ehre meines wundervollen Simba kreiert, und um andere
über die Symptome von psychisch bedingter Dermatitis, Feliner Hyperästhesie und Feliner Erkrankung der unteren Harnwege (FLUTD-auch als
Felnine Urinary Syndrome-FUS bekannt) zu informieren. Als seine Menschen sind wir durch eine Menge Verwirrungen gegangen, Kopfzerbrechen
und Schmerz vor und während seiner Kämpfe mit diesen Krankheiten. Nur er weiss, was er durchgemacht hat, aber als seine Mom glaube ich ,
dass Simba dasselbe erfahren hat wie ich: Verwirrung, Kopfweh und ich weiss auch Schmerz (durch FLUTD).
Bitte, wenn ihr Katzenkind irgendein Anzeichen dessen zeigt, suchen Sie Hilfe!

Zu viele Menchen, fürchte ich, würden ihr Katzenkind in ein TH geben, wenn ihr Tier das Verhalten zeigen würde, was Simba an den Tag legte,
bevor wir herausfanden, dass er psychisch bedingte Dermatitis & Feline Hyperästhesie hat. Bei jedem Anzeichen von FLUTD ist veterinäre Hilfe
sofort nötig – diese Krankheit ist tödlich, wenn sie nicht umgehend behandelt wird!!! Ich hoffe, Sie können von dieser Seite lernen, damit
Sie und ihr Fellbaby ein gesünderes und glücklicheres Leben zusammen haben können.

Psychisch bedingte Dermatitis:

Psychisch bedingt: eher von psychischen oder mentalen Faktoren als von organischen hervorgerufen und ausgelöst.
Dernatitis: Entzündung der Haut

Psychologische Unruhezustände , Traumen und Stress kann diese Hautkrankheit hervorrufen. Betroffene Katzen können eine andauernde Neigung
zum Felllecken entwickeln (kompulsives Verhalten). Das Fell wird sich öfter bewegen und zucken. Die Aufhebung des emotionalen Traumas ist
oftmals eine erfolgreiche Therapie. Manche Tiere reagieren af Hormontherapien, aber es kommt oft zu Rückfällen. Auch Beruhigungsmittel und
Sedative können effektiv sein.

Simba zeigte vor der Diagnose folgendes Verhalten: Extreme Aggressionen gegenüber den 3 Katzen. Das war nicht einfach ein „oh, die Katzen
jagen sich wieder mal gegenseitig“. Da war absolute Angst, er könnte eine von ihnen ernsthaft verletzten. Taffy, die normalerweise schon
ängstlich ist, war sein bevorzugtes Ziel. Ganze Haarbüschel, nicht einfach Haare, nein Büschel haben wir gefunden. Simba markierte,
nur einfach weil, natürlich ist er kastriert! Es war nicht einfach “ ups, Kätzchen hat ausserhalb des Klos gemacht“, er sass auf dem Sofa
und nicht nur das Sitzkissen, sondern auch die ganze Rückenlehne wurde vollgepieselt. Einmal besprühte er sogar unsere ganze Duschtür und
ich stand genau neben ihm. Als wir den Arzt befragten, war der Arzt sehr zufrieden zu hören, dass Simba niemals gegen einen seiner Menschen
aggressiv wurde, was auch ein Zeichen fúr psychisch bedingte Dermatitis sein kann. Tatsache ist, er tat diese Dinge nicht absichtlich –
es ist nur eine Hautkrankheit, aber eine mental begründete, wenn sie die o.g. Definitionen lesen.

Feline Hyperästhesie

Simbas Fell/Haut machte immer eine merkwürdige Zuck-/Wellenbewegung. Eines Abends sprang er auf und schaute frenetisch auf seinen Pelz,
schaute auf seinen Rücken, auf seine Beine bis zu seiner Brust, völlig wild vor und zurück. Dann fing er an sich zu lecken und zu beissen,
ging in den Flur, dann wieder von vorne und wieder lecken und beissen. Dann in einen anderen Raum. Das war so beängstigend, so abnormal.
Da wusste ich, dass irgendetwas definitiv nicht in Ordnung war. Er zeigte das selbe seltsame Verhaltung nochmals mitten in der Nacht – mit
genügend frenetischen Bewegungen seinerseits, um mich aufzuwecken. Ich kann es nur beschreiben, als ob etwas unter seinem Fell
entlangkrabbelte und er konnte es nicht fangen. Es kam wieder und er versuchte vor dem Etwas davonzulaufen und sich zu verstecken.
Seine wunderschönen blaugrünen Augen waren komplett schwarz geworden, da seine Pupillen so vergrössert waren. Simba entwickelte dann etwas,
dass wie eine aggressive/kompulsive Verhaltensstörung seines Schwanzes aussah. Es schien, als wäre ihm nicht bewusst, dass dieser ein
Teil seiner selbst ist. Er rannte vor ihm davon, dann attackierte er ihn mit wilden Beissattacken und aggressivem Lecken.

Feline Hyperästhesie ist ein gemeines Verhaltensphänomen mit leider wenig erforschtem Ursprung. Es wird auch „Zuckendes Fell Syndrom“
oder „Rolling Skin Syndrome“ genannt. Nachfolgend die häufigsten Symptome:

Zuckende oder sich wellende Haut auf dem Rücken.
Plötzliches exzessives Lecken und Beissen
Abruptes Herumgerenne durch das Haus, als ob sie von etwas verfolgt würden.
Sich unter dem Bett oder sonstwo verstecken.
Frenetisches Miauen und Schlagen des Schwanzes.
Offensichtiches Halluzinieren und geweitete Pupillen.
Manche Katzen markieren oder urinieren/koten an den falschen Stellen.
Muskelspasmen und Lautgebung.

Die Symptome können vereinzelt oder vermehrt über den Tag auftauchen, welches Auswirkungen auf die Lebensqualität sowohl des Tieres,
also auch seiner Menschen hat. All diese Katzen haben schwere Schmerzen in der Nierengegend, wenn man sie genau an diesem Punkt berührt.
Berühren sie ein Tier nicht, das gerade einen solchen Anfall hat, manche können dann unvermittelt knurren, beissen oder attakieren.
Dieses Syndrom kann eine chronische Krankheit viruellen Ursprungs, einer dermatologischen Entzündung, neurologischer und verhaltens-
bedingter Störung sein.
Es können organische Probleme vorhanden sein (minimale Gehirnschädigung). Diese Anzeichen sind normalerweise Manifestationen eines
mentalen Problems. Es zieht Hirn und/oder das Rückenmark in Mitleidenschaft. Kitten können damit geboren sein, oder die Katze kann
es durch den Biss eines infizierten Tieres bekommen. Jede Katze kann diese Krankheit haben. Es ist eine Erleichterung herauszufinden,
dass man keine verrückte oder schizophrene Katze hat, sondern eine sehr gute Katze, die leider von schweren Schmerzen geplagt ist.
Wenn entsprechend medikamentiert wird, können diese Katzen ein normales Leben geniessen.

Simba wurde zunächst dies verschrieben:

Amitryptyline: ein Anti-Unruhe/Antidepressivum gegen kompulsives Verhalten, Unruhe und Angst.

Simba war mit dieser Medikation während 9 Monaten wundervoll. August 2001 hörte es auf zu wirken. Sein TA hatte zu dieser Zeit keine
Erfahrung mit seinem Zustand, so dass es sehr verwirrend und frustierend war, dass es Simba nicht besser ging. Sowohl auf meiner Seite,
als auch vom TA her. Er wude kurz über 2 Monate auf Buspirone gesetzt, welches gegen Verhaltensstörungen durch Unruhezustände indiziert
ist, Simba reagierte fürchterlich darauf. Dann wurde Clomipramine probiert, eine Droge gegen obsessives/kompulsives Verhalten.
Nichts funktionierte. Am 31.10.01 suchte ich aus Verzweiflung einen neuen TA für Sima, ein Katzenspezialist.
Sein neuer Arzt ist so beschlagen und hat gottseidank Erfahrung mit Simbas Zustand. Er weiss, mit was man Simba behandeln muss:

Phenobarbital: Barbiturat und gegen epileptische Anfälle

Barbiturate unterdrücken das zentrale Nervensystem (ZNS). Sie werden genutzt, um epileptische Anfälle zu vermeiden und als
Beruhigungsmittel. Phenobarbital ist ein langwirkendes Barbiturat. Es ist besonders gut für Langzeitkontrollen von epileptischen
Anfällen, da es diese Anfälle und die Muskelaktivität blockiet, ohne einschläfernd zu wirken. Es ist auch relativ sicher,
effektiv und nicht teuer.
Nach einigen Wochen mit Phenobarbital hatten wir gute Resultate gesehen. Nach einem Monat war Simbas kompulsives Lecken und das
Wellenschlagen der Haut offenbar weg. Er attakierte immer noch seinen Schwanz, das könnte an einer Muskelstörung oder an einem
verletzten Nerv an seinem Rücken/Rückgrad liegen, aber wahrscheinlich ist es einfach Teil seiner Hyperästhesie.
Er nahm auch:
Prednisone: das ist indiziert für Juckreiz, Entzündungen, einige neuroloigische Störungen, einschliesslich Wirbelsäulen-
verletzungen und einiges mehr. Das befreit ihn zeitweise davon seinen Schwanz zu attakieren. (Simba wurde davon entwöhnt und
attakiert seinen Schwanz nun etwa 2x im Monat. Wenn er dies tut, dann lenken wir ihn mit einem Laserpointer ab, was sehr gut
funktioniert).

Im April 2002 entwöhnten wir Simba von Phenobarbital und gewöhnten ihn an Prozac. Der Grund dafür ist, dass Simbas TA sagte,
dass Phenobarbital lanfristig Leberschäden hervorrufen kann. Um diese Möglichkeit von vorneherein zu vermeiden, haben wir das
Prozac versucht. Prozac ist indiziert für kompulisves Verhalten, Unruhe und Angst.

Leider hat das Prozac nicht gewirkt. Seine Hyperästhesie-Symptome begannen wieder aufzutauchen. Sein TA hatte auch gesagt,
dass er mehr Erfolg mit Phenobarbital, als mit Prozac bei Katzen in Simbas Lage hat. Wir wollten das Prozac aber aufgund der
möglichen Langzeitschäden des Phenobarbitals testen. Es ist selten bei Katzen, dass sie eine Lebererkrankungen aufgrund von
Phenobarbital entwickeln, was beruhigend ist. Aber natürlich haben Simbas TA und ich jedwede Vorsichtmassnahme ergriffen.
Während Simba Phenobarbital nimmt, lasse ich ein paar Mal im Jahr Blutuntersuchungen machen, durch welche seine Leberfunktionen
und der Phenobartibatlspiegel in seinem Körper überprüft werden, um sicher zu sein, dass alles in Ordnung ist.

Es gibt so viele mit Feliner Hyperästhesie einhergehende Symptome: von Unruhe über kompulisves Verhalten, epileptischen Anfällen
bis zu Muskelstörungen und mehr- Man muss einfach herausfinden, was das Hauptsymptom ist und dieses dann behandeln, damit es dem
Kätzchen wirder besser geht. Seit wir die Epilepsieanfälle behandeln, geht es ihm nochmal besser!

Ich war immer skeptisch Katzen medikamentös zu behandeln, aber es hat ihm so sehr geholfen. Er ist immer noch eine Katze.
Eine meiner Ängste war, dass wir die liebevolle Seite an Simba verlieren würden-trotz seines schlechten Benehmens war er immer
liebevoll und verschmust mit seinen Menschen. Gottseidank ist das Markieren, das kompulsive Lecken seines Fells oder frenetische
Aktionen nun vorbei. Hin und wieder jagt er noch die Mädchen, aber es ist nun anders-ich denke nicht ein einziges Mal, dass er fähig
wäre sie zu verletzen. Manchmal jagt er noch Taffy, aber nochmal, ich habe keine Angst um ihre Sicherheit und wir finden auch keine
Haarbüschel (ausserdem versetzt sie ihm gewöhnlich einen linken Haken mit ihrer Pfote-sie ist wirklich mutig geworden!).
Wie verwirrend hat es auch für ihn sein müssen, so reagieren zu müssen ohne erkennbaren Grund. Bei einigen seltenen Gelegenheiten zuckt
und wellt sich sein Fell noch, aber es scheint dem keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken. Mein kleines Baby, Mama liebt dich so sehr!

___________________________________________________________________________________


Felines Hyperästhesie Syndrom
http://www.tica.org/vet/vet199.htm

übersetzt von Patricia von Steht:

Die Frage

Ich habe eine Katze, die ich vom ersten Tag an aufzog. Er starb, als er ca. 2 Wochen alt war, aber ich konnte ihn ohne erkennbare
Komplikationen wiederbeleben. Er ist nun 11 Monate alt und vor ca. 1 Monat kam ich von der Arbeit nach Hause und er heulte, was bei
ihm ungewöhnlich ist. Am selben Abend merkte ich, dass er sich paranoid benahm und halluzinierte. Er kämpfte mit Socken und Schuhen,
die auf dem Boden lagen und erschrak sich bei den kleinsten Geräuschen. Während der Woche schien er sich zu beruhigen, aber man konnte
dieses seltsame Verhalten immernoch beobachten. Dann wurde es schlimmer. Er begann seinen Schwanz zu jagen und schrie, weil er ihn nicht
fangen konnte. Er ging nicht mehr auf den Boden. Er ass nur noch, wenn man ihn vor den Napf setzte und ging nur noch aufs Klo, wenn man
ihn reinsetzte. Weil er nicht ass, urinierte und kotete wie er sollte, bekam er eine schweren Niereninfektion und war dehydriert. Sein TA
schien zu denken, dass ihn etwas erschreckt hatte (vielleicht ein Elektroschock von einem defekten Kabel) oder dass er irgendein Trauma
erlebt hätte. Er ist kein Freigänger und wurde auch nicht misshandelt. Der TA setzte ihn auf Valium Aber das schien ihn nur leblos zu
machen und er schlief die ganze Zeit. Also versuche ich, es ihm nicht all zu oft zu geben. Ich frage mich, ob es evtl. Feline Hyperästhesie
sein könnte. Er zuckt und schlägt mit dem Schwanz. Er spielte immer gerne mit seinen Spilezeugen, aber jetzt ist er nicht mehr an ihnen
interessiert.
Es ist als hätte er vor allem Angst. Wenn er Socken und Schuhe angreift, steht das Fell auf seinem Rücken ab. Er regt sich so sehr auf,
dass sein Herz rast und er anfängt zu hecheln. Können Sie mir zu seinem Verhalten bitte einige Einblicke geben? Ihre Hilfe wird willkommen sein.

Die Antwort:

Feline Hyperästhesie beginnt normalerweise im Alter von 1-4 Jahren. Die meisten Anzeichen würden in geringem Ausmass als normales Verhalten
gelten, wenn sie aber extrem werden, spricht man vom Hyperästhesie-Syndrom. Betroffene Katzen entwickeln Fieber und in extremen Fällen wurde
eine Veränderung des EEGs beobachtet. Selten ist eine körperliche Krankheit der Auslöser. Die wahrscheinlichsten Auslöser sind in der
Tiefenpersönlichkeit der Katze, Frustrationen und umweltbedingtem Stress zu finden. Das Syndrom kann durch organische Ursachen verschlimmert werden
(Toxine, Konservierungsmittel, leichte Hirnschädigungen). Behandelt werden kann mit Megestrol-Acetat 1mg/kg/Tag, Prednisolone 1-2mg/kg/Tag,
Diazepam und Phenobarbital 4-10mg/kg/Tag in geteilten Dosen. Was am besten bei Ihrer Katze wirkt, ist ganz individuell und Sie werden
verschiedene Therapien testen müssen. Verhaltens- und umweltbedingter Stress sollte so weit als möglich reduziert werden, geben Sie Futter
mit weniger Konservierungsstoffen. In manchen Fällen wird es durch mehr Aufmerksamkeit zum Tier besser und bei manchen wirkt ein Schlag auf
den Rumpf oder Ansprühen. Manche verlieren die Symptome gänzliche, wenn sie in ein anderes Zuhause oder Umgebung gebracht werden. Wenn die
Medikamente anfangen zu wirken, sollten die Dosen so weit wie möglich zurückgeschraubt werden. Manchmal kann so das Tier wieder komplett ohne
Medikation leben. Wenn Sie noch weiter Fragen haben, lassen Sie es mich bitte wissen. Ich hoffe, dass Sie und Ihre Katze eine Kombination finden,
die ihnen hilft-wenn ich irgendwelche weiteren Fragen beantworten kann-bitte schreiben Sie mir.

Diana L. Scollard DVM
_______________________________________________________________________________________

Feline Hyperesthesia Syndrome
by Darleen Rudnick, Pet Nutritionist
http://www.purelypets.com/articles/felinehyperesthesia.htm

übersetzt von Susanne Mahnkopf und Patricia von Steht:
Felines Hyperästhesie Syndrom
Von Darleen Rudnick, Tierernährungsspezialistin

Das Feline Hyperästhesie Syndrom, auch als Rolling Skin Syndrome bekannt, ist in einigen Dingen epileptischen Anfällen sehr ähnlich.
Es scheint vermehrt bei Siamesen vorzukommen, aber es wurden auch über Fälle bei anderen Rassen berichtet.
FHS erscheint normalerweise im 1.-4. Lebensjahr. Leider weiss man sehr wenig über diese Störung und man findet nur schwierig
Informationen.

Symptome des FHS:

- erweiterte Pupillen
- Schlagen des Schwanzes
- Der Schwanz scheint das Tier zu nerven
- Beissen der Schwanzspitze, manchmal bis zur Selbstvertümmelung
- Das Verhalten kann von liebevoll zu verängstigt bis hin zu depressiv variieren
- Berührungsempfindlichkeit in der Schwanzgegend
- Löcher in die Luft starren
- Anhaltendes lautes Miauen
- Zielloses Herumstreifen durch Haus und Garten
- Wellenschlagendes Fell am Schwanzansatz

Diese Symptome werden nicht unbedingt immer durch unangenehme Vorfälle ausgelöst, sondern können auftreten, während Sie ihre Katze streicheln,
oder wenn Sie ihre Katze in der Schwanzgegend berühren.

Es ist schwierig Rückschlüsse auf die Ursache dieser Störung zu ziehen, aber einige glauben, dass Über-Impfung, qualitativ minderwertiges Futter,
Konservierungsmittel und Chemikalien zu diesem Problem führen können.

Vorsorgeplan zur Behandlung Feliner Hyperästhesie

Der Vorsorgeplan besteht in einer simplen Verbesserung der Futterqualität und Änderung der Lebensumstände. Es ist ein Versuch,
jedem besonderen Bedürfnis der Katze nachzukommen und einen gesunden Lebensstil zu unterstützen.

Schließen Sie andere gesundheitliche Probleme aus
Schließen Sie andere gesundheitliche Probleme aus, wie Schilddrüse, Diabetes, Krebs, Leber- oder Nierenerkrankungen.
Ein solches Gesundheitsproblem kann diese Verhaltensweisen hervorrufen.

Unterstützen Sie einen gesunden Lebensstil
Minderwertige Ernährung ist ein direkter Auslöser vieler größerer und kleinerer Erkrankungen.
Deshalb muss die Basis für eine optimale Gesundheit und ein langes Leben ihres Tieres eine qualitativ hochwertige Ernährung beinhalten.

Forschungen haben ergeben, dass eine qualitativ minderwertige Ernährung, soll heissen eine mit Chemikalien, Füllstoffen, Stabilisatoren,
Farbstoffen, Natriumnitrat (es wurde festgestellt, dass dies Epilepsie hervorruft- wie Veränderung der Gehirntätigkeit bei Ratten,
welche dies regelmässig gefüttert bekamen, zeigte) und Nebenprodukte – zu Allergien, Nervosität, Bluthochdruck, Diabetes,
Gewichtsproblemen, trockener Haut und vielen anderen allgemeinen Beschwerden führen kann.

Es wird eine selbst hergestellte Ernährung empfohlen, weil das das Beste ist, was Sie für Ihr Tier tun können. Wenn Sie an Rezepten
interessiert sind, dann mailen sie bitte unserem Tierernährungsspezialisten pet nutritionist (Link funzt im Originaltext).
Selber kochen passt aber nicht in jedermanns Lebensstil und wenn das der Fall ist, dann ist es überaus wichtig, qualitativ hochwertiges
Trocken- oder Nassfutter zu wählen.

Aufgrund dessen, was heutzutage Tierfutter enthält, bzw. nicht enthält, ist es wichtig zu wissen wie die Etiketten zu lesen sind
und die Geschichte der Herstellerfirma zu kennen.
Purely Pets hat ausfühliche Recherchen über viele Tierfutterhersteller gemacht und wir empfehlen Felidae Trockenfutter /Nassfutter,
sowie Azmira Tierfutter. Bei diesen Produkten werden hochwertige Inhaltsstoffe verwendet, die gut für den Körper ihres Haustieres sind.

Strukturierung der Essenszeiten
Einige Tiere leiden unter Hyperglykämie, das ist die medizinische Bezeichnung für niedrigen Blutzucker. Ursachen hierfür können eine
Überproduktion von Insulin, exzessive Bewegung, Vererbung oder eine unangemessene Ernährung sein. Einige Symptome der Hyperglykämie
sind denen des FHS sehr ähnlich.

Symptome einer Hyperglykämie-Attacke sind:
- Schwanken, Zusammenbruch oder Herummgerenne
- Schwäche
- Aggressivität
- Launigkeit
- Glasige Augen, erweiterte Pupillen
- Krämpfe/Anfälle

Weil die Symptome von Hyperglykämie und FHS so ähnlich sind, ist zeitlich strukturiertes Füttern zu empfehlen. Wenn Sie eine Mahlzeit
pro Tag füttern, produziert der Körper Ihres Tieres Insulin. Ein hoher Insulinspiegel bewirkt eine niedrige Fettverbrennung und eine
hohe Fettspeicherung, also genau das Gegenteil von dem, was man vermuten würde. Wenn das Insulin im Körper nicht stabil ist, werden
Hormone und andere hirneigene Chemikalien schlagartig ausgeschüttet und der Körper beginnt zur Selbsterhaltung Fett zu speichern.
Deshalb ist es extrem wichtig 3-4 mal am Tag zu füttern. Wenn Sie mehrmals am Tag kleinere Portionen geben, verbrennt der Körper das
Fett effektiver und der Metabolismus läuft auf höheren Touren, so dass ihre Katze mehr Kalorien verbrennen kann.

Empfhohlenes Futterprogramm:

Frühstück:
Ein qualitativ hochwertiges Tierfutter oder Selbstgemachtes

Mittagessen:
Ein qualitativ hochwertiges Tierfutter oder Selbstgemachtes

Abendessen:
Ein qualitativ hochwertiges Tierfutter oder Selbstgemachtes

Betthupferl:
Snack

Snack-Vorschläge:
Hartgekochtes Ei
Rührei
Hüttenkäse
Naturyoghurt
Selbstgemachte Fleischbällchen
Hühnchen

Ergänzende Empfehlungen
Wenn ihr Tier Medikamente zur FHS-Kontrolle nimmt, empfiehlt Purely Pets die sonstige Medikation nicht abrupt abzusetzen oder
sie überhaupt aufzuhören. Es ist Ihre Entscheidung, wie sie mit dem weiteren Programm arbeiten. Wir empfehlen dringenst, mit Ihrem
TA eng zusammenzuarbeiten.

Newton´s d´tox (Entgiftungsmittel) (Link funz im Originaltext)
Es gibt Informationen nach denen FHS durch Über-Imfpung oder zu starker Verwendung von Chemikalien zur Floh- und Zeckenbekämpfung
ausgelöst werden kann. Katzen sind hinsichtlich Imfpungen und Chemikalien sehr viel empfindlicher als Hunde, es können stärkere
Nebenwirkung auftreten. Newton´s d¨tox ist ein homöopathisches Mittel, das zur Entgiftung sehr zu empfehlen ist.

Nupro (Link funzt im Originaltext)
Nupro ist ein völlig natürliches Nahrungsergänzungsmittel. Es ist eine ausgewogene Formel, welche reich an Proteinen, Vitaminen,
Mineralien und Verdauungsenzymen ist. Es hilft beim Haarwuchs, kontrolliert juckende, trockene, schuppige Haut; hält Flöhe und
Zecken ab; gibt Energie und bildet Blut; stabilisiert die Nerven für eine bessere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit; Arthritis;
Allergien; verbessert den Appetit; Fettverbrennung; Verdauung und baut Gase ab.

Calm & Relax (Beruhigung & Entspannung) (Link funzt im Originaltext)
Calm & Relax ist wunderbar, um das Nervensystem auszugleichen. Es wirkt als tägliches Tonikum für sehr gestresste Katzen.

Faktoren, die zu einem Überladung mit Giften führen können
Haarspray – sprühen Sie nicht, wenn Katzen im selben Raum sind
Zigarettenrauch
Umweltverschmutzungen durch Chemische Industrie
BHA – ein Konservierungsmittel, dass in der Tierfutterherstellung gewöhnlich verwendet wird
BHT – ein Konservierungsmittel, dass in der Tierfutterherstellung gewöhnlich verwendet wird
Natriumnitrat – in Studien wurde nachgewiesen, dass dies schwere Anfälle/Krämpfe auslöst.
Natriumnitrat findet man in vielen Dingen,
die wir essen. Lesen sie die Etiketten sorgfältig.
Teppichreinigungspulver
Lufterfrischer – alle Typen
Salz, Eisensulfat, Kupfersulfat, Calciumiodit, Monosodiumglutamat in Überdosis
Zucker – Sacharose, Maissirup, Melasse, Rohrzucker
Qualitativ minderwertige Leckerlis
Qualitativ minderwertiges Trockenfutter
Qualitativ minderwertiges Nassfutter
Plastikschälchen – diese Futterschalen wurden als Gesundheitsgefaht bewertet, da der Kunststoff in das Futter übergehen kann.
Alle Kunststoffarten entlassen unsichtbare Dämpfe, besonders wenn sie erwärmt werden. Dieses Ausgasen bedeutet, dass die Dämpfe
ins Futter gelangen können, welches in dem Schälchen gereicht oder aufgehoben wird. Rostfreies Stahl oder Glasschälchen werden empfohlen.
Billiges Keramikgeschirr – aus den gleichen Gründen
Dämpfe aller Badreiniger
Dämpfe, die beim Bleichen entstehen
Dämpfe von Entstaubungsprodukten
Haushaltsreiniger – Haushaltsreiniger enthalten eine Chemikalie, die Formaldehyd heisst(auch als Konservierungsmittel für z.B. tote
Tiere/Organe in Gläsern, bekannt ist), welches zu schweren Augen-, Hals- und Hautreizungen der Katze führen kann.
Manche Bodenpoliermittel enthalten krebserregende Chemikalien, oder welche, die Herz, Nieren, Leber und das zentrale Nervensystem
schädigen können.
Alle gifitgen Flohpodukte – wenn auf dem Etikett „Gefährlich für Mensch und Haustiere“ steht, ist es giftig fúr ihr Tier.
Giftige Shampoos
Giftige Flohhalsbänder
Impfungen
Zeckenimpfungen
Tollwutimpfungen
Blei – Bleivergiftungen können durch Auflecken oder Essen von Holzchips, welche mit Bleifarbe gestrichen wurden, entstehen.
Wenn dies in Betracht
käme, dann kann man das bei einem regulären Bluttest mittesten lassen, es muss aber extra gesagt werden., da es nicht zum
normalen Testumfang gehört.
Farbdämpfe
Farbreste von Farben auf Bleibasis
Parfúmierte Kerzen
Vitamine mit einem hohen Sodiumgehalt
Holzreiniger/-pflegemittel
Rote Lebensmittelfarbe
Ethoxyquin – Konservierungsmittel, was Futter vor der Reaktin mit Sauerstoff schützt und somit das Ranzigwerden verhindert

Das oben aufgeführte Programm gilt nicht für jedes Tier, deshalb ist es wichtig, dass Sie ihr Tier bestens duch einen TA untersuchen lassen.
Wenn Sie sich entscheiden natürliche Methoden anzuwenden, empfiehlt Ihnen Pureley Pets eine Beratung consultation (Link funzt im Originaltext)
mit unseren Ernährungsspezialisten.

Eine solche Beratung beinhaltet eine individuell abgestimmte Diät und eine ganzheitlich ausgerichtete Programmempfehlung, alles genau auf ihr
Tier abgestimmt. Dies ist unbedingt unerlässlich bei Tieren mit komplizierten Gesundheitsproblemen, oder wenn Sie sonstige andere Informationen
erhalten/gelesen haben und nun sich widersprechende Informationen haben.

Bitte fühlen Sie sich eingeladen Purely Pets noch heute zu kontakieren


__________________________________________________________________________


http://petshrink.com/articles/compulsive_cat.html

übersetzt von Patricia von Steht:

Feline kompulsive Verhaltensstörungen (OCD)

Das sind normale Verhaltensmuster, die zu solchen Extremen werden, dass sie die Katze verletzen (Selbstvertümmelungs-verhalten oder SIB), oder dass es das Band zwischen Mensch und Tier stört. Die auslösende Komponente von Verhaltensweisen befindet sich in den Regionen des limbischen Systems und des Hypothalamus und im motorische Aspekt von dem limibischen System zur Basalganglie. Die vordere Hirnrinde kann, abhängig von den Umständen, jedes Verhalten aktivieren oder unterbinden. Normale Verhaltensweisen, wie z.B. Putzen werden ausgelöst, wenn sie gebraucht werden oder es die Situation erlaubt. Jeder, der schon einmal eine Katze beobachtet hat, ist vertraut mit diesem „Verlagerungsverhalten“. Die Katze ist mit dem Dilemma konfrontiert, wenn sie 1 von 2 oder mehr Dinge zur gleichen Zeit zu tun wünscht-vielleicht rennen und verstecken, oder gehen und etwas Neues und Fremdes in ihrer Umgebung zu untersuchen. Als Antwort darauf zeigt die Katze ein Verhalten, dass sich für keine dieser Möglichkeiten entscheidet-wie z.B. das Lecken ihrer Pfote. Die Theorie ist, dass der neutralisierende Effekt der beiden konfliktiven Verhaltensweisen das Verlagerungsverhalten unterbindet. Wenn der Konflikt dann anhält, so ist die Tendenz, dass ein Verlagerungsverhalten angenommen wird, welches sich dann tief verwurzeln kann. Wenn das einmal geschehen ist, dann wird das Verlagerungsverhalten weiterhin ausgeführt werden, auch wenn der Konflikt gelöst wurde, indem es zu einem kompulsiven Verhalten wird, manchmal auch eine Stereotype genannt. Ausser Putzen, können auch andere festgelegte Verhaltensweisen kompusliv werden, incl. Jagen (sowohl aus Appetit, als auch einfach aus Konsumgründen), Fressen, Muskeln/Skelett, Schlaf, sowie das Muttervehalten und das Sexualverhalten. Die Form des kompulsiven Verhaltens ist generell artenspezifisch, wird aber auch von eigenen Erfahrungen und äusseren Eiflüssen auf das Tier diktiert. Normalerweise, wird ein Verhalten, wenn aus diesem Verletzungen hervorgehen, nicht vorgeschlagen.

Eine erfolgreiche Bhandlung von OCD hat die Mitwirkung von 3 Haupt-Neurotransmitter-Systhemen aufgezeigt, dopamin- serotonin- und opioidgesteuert. Neuerdings hat sich gezeigt, dass Stickoxidsynthese einen signifikanten Effekt auf diese Verhaltensweisen haben kann, was vermuten lässt, das Stickoxide auch an der Regulation einiger dieser Verhaltensweisen beteiligt ist. OCD-Anzeichen verschlimmern sich bei Behandlung mit Dopamin-Antagonisten. Bei Menschen und Nagern kann kompulsives Verhalten mit hohen Dosen von dopaminhaltigen Drogen – Amphetamine, Apomorphine- hervorgerufen werden. Injiziert man Dopamin in den Caudate Nucleus (Hirn, Bewegungszentrum in einer der 4 Basalganglien) bei Katzen, ruft dies stereotypes Verhalten hervor. Leider reagieren kompulsive Verhaltensweisen nicht auf Dopamingegenmittel – Haloperidol, Acepromazin – in Dosen, die keine Sedierung hervorrufen. Die neueren atypischen neuroleptischen Mittel, wie Clozapin und Risperidon könnten effektiver wirken, obwohl sie bisher nur in sehr wenigen Fällen ausprobiert wurden. Viele OCDs, sowohl bei Tieren, als auch bei Menschen, reagieren positiv auf eine Behandlung mit SSRIs. Serotoninausschüttung in Rückenmark (Kopf/Hals) oder seinem Ziel der Basalganglie und der Hirnrinde werden als wichtig in der Entwicklung von vielen OCDs angsehen. Opioid-Antagonisten – Nalmefene, Naltrexon und Hydrocodon – haben auch Effekte bei eingen Tieren und Menschen mit OCDs gezeigt. Opioid-Rezeptoren haben einen starken Zusammenhang mit dopaminen und serotoninen Neuronen im limbischen System, Hypothalamus, Stratium (Teil der Basalganglie) und in der periaqueductalen grauen Masse (Hirn). Opioide erleichtern dopamine Steuersystheme, während Serotonin als Antagonist agiert. Es wurde vermutet, dass das Ausführen stereotyper Verhaltensweisen die Ausschüttung von Endorphinen und Ekephalin (Peptid) zentral stimmulieren könnte, wobei das Tier für sein Verhalten belohnt wird und die Spannung die es aufgebaut hat, reduziert wird. Mit der Zeit wird das Tier das Verhalten ausführen, nur um sich selbst ein Hoch zu vermitteln, auch wenn es nicht gestresst ist. Opioid-Antagonisten haben die grössten Effekte bei Cribbing (das Tier stützt die Vorderzähne, z.B. auf das Stalltor und schluckt Luft) bei Pferden, und weniger Effekt bei anderen oralen Verhaltensweisen gezeigt, wie z.B. dem Wollenuckeln und psychisch bedingter Kahlheit bei Katzen. OCDs geben sich normalerweise mit der Zeit nicht von selbst und es ist wahrscheinlich, auch bei einer Bereicherung der Umwelt, dass die Katze für den Rest ihres Lebens Medikamente benötigt, oder einen kompletten Rückfall erleidet, wenn die Medikamente abgesetzt werden.
Menschliche und tierische OCDs haben eine gemeinsame Charakteristik – kein einzelnes Medikament ist in mehr als 60% bei den Betroffenen effektiv. Die Steigerung mit anderen Arten von Medikamenten kann bei weiteren 40% helfen. Das selbe Verhalten mag bei einem Patienten von reduzierter Serotoninaktivität bei anderen von erhöhter Dopamin- oder Opioidaktivität kommen, obwohl die Symptome gleich erscheinen. Bei vielen dieser Störungen scheint Vererbung genauso eine Rolle zu spielen, – oder sogar eine grössere- wie die Umwelt. Das scheint der Fall beim Wollenuckeln zu sein. Die Dauer der Störung kann ebenfalls die Behandlung mitentscheiden. Normalerweise nutzt man pharmakologische Interventionen bei kompulsiven Verhaltensstörungen, aber eine Verbesserung/Änderung der Umgebung sollte nicht übersehen werden. Langeweile, Aufmerksamkeitsverlangen, Trennungsangst und andere Stressfaktoren waren alle in die Entsteheung dieser Stereotypen involviert. Eine Enstehung durch neurologische Krankheiten und durch Zecken, sollte für einige als Grund ausgeschlossen werden.
Im allgemeinen sind Katzen eher anfällig für Beiss- und Kau-Verhaltensweisen, während Hunde eher lecken. Bestrafung und Versuche das Verhalten zu stoppen, sind nicht effektiv. Das Tier hört vielleicht momentan auf, aber es nimmt die Tätigkeit an einem anderen Ort wieder auf, fern vom Besitzer. In manchem Fällen kann das Tier mit Aggression auf die Versuche seines Besitzers, es zu stoppen, reagieren.

Feline Alopezie (Haarausfall, Kahlheit...)

Dies ist ein stressbedingtes Putzverhalten, dass nahe verwandt ist mit der Trichotillomanie (Haareausreissen) beim Menschen. Das exzessive Lecken und Zupfen bringt Hände voll Haare zum Ausfall und führt zu grossflächiger Kahlheit, vor allem an den Hüften, Flanken und Bauch. Es kommt öfter bei untergeordneten, freundlichen Katzen vor, und die meisten OCDs scheinen bei orientalischen Rassen verbreiteter zu sein. Viele Katzen beginnen damit, bevor sie noch ein Jahr alt sind, obwohl es in jedem Alter beginnen kann. Klinische oder andere dermatologische Krankheiten, vor allem Allergien oder Futterunverträglichkeiten sollten ausgeschlossen werden. (Wenn die Katze positiv auf Steroide reagiert, war es keine psychologische Alopezie). Wie auch immer, das Putzen kann als Resultat einer dermatologischen Krankheit anfange, besteht aber nach Heilung als kompulsives Verhalten weiter. Typischere Stressfaktoren scheinen die Ankunft einer neuen Katze im Haushalt, der Verlust eines alten Kumpels, der verstorben ist, oder eine Veränderung im Tagesablauf sein, welche die längere Abwesenheit des Besitzers einschliesst. Das Medikament, dass wir, sobald dermatologische Krankheiten ausgeschlossen sind, empfehlen ist Clomipramin. Dieses oder Fluoxetin haben bei manchen Katzen die unerwünschte Nebenwirkung, dass sie sich in sich zurückziehen. Buspiron scheint etwas weniger effektiv bei der Behandlung von Stereotypen zu sein, aber es es bringt eine merkliche Verbesserung und den zusätzlichen Bonus, dass die Katze freundlicher wird und aus sich herausgeht. Ein Teil des Putzens behinhalted das Lecken der Nase und Lippen. Auch das kann in ein kompulisves Verhalten umschlagen, was zu Eosinophilen- (nagende Geschwüre) oder Lippen-Granulomen führt. Eine Katzen gehen dazu über an den Haaren zu saugen und zu kauen, oder reissen es einfach aus. Andere fangen eher an ihren Besitzer oder ein anderes Tier exzessiv zu putzen als sich selbst oder noch zusätzlich. Eine gerade neu registierte Katzenrasse die Ohos-Azules heisst, haben geradezu eine Obsession das Haar ihres Besitzer zu putzen und sie bestehen auf diesem Verhalten Tag und Nacht. Dieses Verhalten scheint eine rezessive Vererbung zu sein. Bei einer anderen seltenen Rasse, der Singapura, scheint das ebenfall der Fall zu sein und zwar in Bezug auf psychische Alopezie. Einige Munchkin Katzen, eine achondroplastische Rasse, zeigt als kompulsives Verhalten die Hortung von Schmuck und anderen kleinen Objekten und auch hier ist die Vererbung rezessiv.

Felines Hyperästhesie Syndrom

Diese Krankheit ist unter vielen Namen bekannt – ausser Felines Hyperästhesie Syndrom, kann sie auch Rolling Skin Krankheit, Neurodermatitis, Neuritis, Feline Psychomotorische Epilepsie und Juckende Siamesendermatitis genannt werden. Ausser der letzten Bezeichnung wurde davon bei verschiedenen reinrassigen, sowie bei kurz- und langhaarigen Hauskatzen berichtet. Da erstemal tritt es zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr auf und bei beiden Geschlechtern gleich oft. Attacken könnten mehr abends als morgens vorkommen, sind aber nicht saisonal bedingt. Bei manchen Katzen kann durch Klopfen oder Streicheln entlang der Wirbelsäule ein Putzverhalten ausgelöst werden – deshalb die Bezeichnung Hyperästhesie. Das beobachtete Verhalten kommt bei allen Katzen vor, aber in extremer Form wird es zur Felinen Hyperästhesie. Die Haut in der Lendenregion zuckt, die Katze schaut auf ihren Schwanz, welcher steif ausgestreckt gehalten sein kann. Die Katze fängt dann an zu knurren und attackiert ihren Schwanz so aggressiv, dass eine Amputation nötig werden kann. (Dies ist nicht heilbar und die Katze kann auch weiterhin ihren Schwanzstumpf oder Restschwanz attackieren.) Katzen können auch ihre Flanken oder Hüften angreifen. Sie sind oft sehr ruhelos und miauen. Attacken und Herumlaufen können durch Perioden violenten Leckens der Vorderbeine, Schwanzwurzel und Kauen der Krallen unterbrochen werden. Katzen können herumrennen und willkürlich Sachen und Menschen attackieren. Im Kontrast dazu können normalerweise aggressive Katzen während eines Anfalles überaus anhänglich werden. Die Pupillen sind geweitet und die Augen glasig. Besitzer beschreiben ihre Katzen of als verhext oder halluzinierend. Auch wurde eine Ähnlichkeit mit der Schizophrenie beim Menschen festgestellt. Weniger häufig sind definitive einem kommenden Anfall vorausgehende Anzeichen wie unkontrolliertes Urinieren oder Koten. Zwischen den Attacken scheinen sich die Katzen üblicherweise normal zu benehmen. Die Frequenz der Attacken kann zwischen fast andauernd bis zu relativ selten schwanken. Die Katzen können hyperthermisch werden, wahrscheinlich als Ergebnis einer Erhöhung der muskulären Aktivität während und direkt nach einem Anfall, aber es sind keine Abnormalitäten im Blutkreislauf nachgewiesen. EEGs können abnormal kleine Wellen aufweisen, Arthythmen, sowie Unterbrechungen.
Der Grund für das Feline Hyperästhesie Syndrom ist unklar. In einigen Fällen wurde es erfolgreich als partielle Epilespsie mit Phenobarbital (1-3mg/kg alle 8h oder 2-5mg/kg alle 12h) oder mit Primidon (0.5mg/kg alle 8h oder alle 12h oder alle 24h, je nach Notwendigkeit) behandelt. Bei anderen Katzen hatte diese Behandlung keinen Effekt. Einige Fälle, bei denen entweder das Phenobarbital fehlgeschalgen war oder keine andere Behandlung versucht wrude, wurde mit Serotoninhemmern (Clomipramin 0.5-1mg/kg alle 24h oder Fluoxetin o.5mg/kg alle 24h) kontrolliert.
Das erste was bei FHS ausgeschlossen werden sollte, ist ein Vitamin E Mangel. Dieser Mangel resultiert aus der Einlagerung eines gelben Pigments in den Fettzellen, welche sich entzünden und negrotisch werden. Diese Vorgang, der in der subkutanen Fettschicht stattfindet, löst eine Hypersensibilität der Haut aus. Katzen, die vornhemlich mit aus rotem Fleisch, Thunfisch oder kleinen Mengen anderen Fisches bestehendem Dosenfutter gefüttert werden, können diese Symptome zeigen.
Fallbeschreibung: Oscar war ein 4,5 Jahre alter 13Pfund schwerer Kater, Kurzhaarhauskatze, er lebte sowohl draussen als auch drinnen. Er versprühte ca. 1 Jahr lang Urin im Haus. Einige Monate voher hatte er begonnen wild seine Schwanzspitze zu attackieren und bis zum Knochen durchgebissen. Fellzucken ging dem Schwanzjagen voraus. Oscar hielt seinen Schwanz steif, das Ende schlug hin und her, dann fing er an ihn anzufauchen, bevor er zur Attacke überging. Manchmal attackierte er auch seine Flanken oder er kaute seine Krallen. Manchmal girff er den Besitzer an, besonders wenn dieser ihn daran hindern wollte, sich selbst zu verstümmeln. Oscar bekam 5mg Buspiron alle 24h. Das könnte das Urinversprühen etwas gemildert haben. Das war jedenfall weit von der normalen Dosis für einen Kater von Oscars Grösse,welche bei 10-20mg alle 12h liegt, entfernt. Buspirone wurde abgesetzt und man begann Oscar ein siebtel einer 20mg Kapsel Fluoxetine alle 24h zu geben. Ich meinte, dass die neue Therapie beides, sein Urinversprühen und FHS ansprechen würde. Anfangs schien das Urinversprühen eher zuzunehmen, das war die Auswirkung des Abstetzens des Buspiron und der noch nicht eingependelte Spiegel des Fluoxetin. Das Versprühen nahm dann schnell ab und verschwand ganz, als die Dosis von Fluoxetin auf 5mg alle 24h erhöht wurde, nachdem 1 Monat seit Behandlungsbeginn vergangen war. Das Schwanzjagen wurde mehr spielerisch und verlohr an Wildheit. Der Besitzer bemerkte, dass Oscar leichter in dieses Verhalten verfiel, wenn es zu nass oder verschneit war, um hinauszugehen. Die Anschaffung eines Cat Dancers (Spielzeug) verringerte die Schwanzattacken um ein weiteres. Nachdem die Fluoxetindosis erhöht worden war, verschwand das Schwanzjagen völlig. Wenn es dennoch geschah, so war da kein vorausgehendes Fellzucken und schien lediglich ein Putzen oder spielerisches Verhalten zu sein. Nach dem die Behandlung begann, zeigte die Katze nie wieder Aggressionen gegenüber ihrem Besitzer.

Schwanzjagen

Katzen wie Hunde können kompulsiv ihren Schwanz jagen bis zu dem Punkt sich Verletzungen zuzfügen, so dass sogar eine Amputation notwendig wird, dies ist nicht heilbar. Der Gebrauch von E-Halsbänder kann die Aufmerksamkeit des Tieres auf ein anderes Körperteil lenken, den es erreichen kann. Im allgemeinen wird dies als kompulsives Jagdverhalten bezeichnet.

Substratlutschen

Traditionell als Wollelutschen bezeichnet, können Katzen jedwedes Substrat (Ersatz) wählen und ihm ihre Aufmerksamkeit widmen, obwohl Wolle, Baumwolle Acryl und interessanterweise Kunststoffe die am meisten gesehenen sind. (Kunststoff kann als ungewöhnliche Wahl für Katzen angesehen werden, da sie dieses Material normalerweise meiden und es ist schon öfter vorgekommen, dass, wenn Kunststoffmatten unter die Toilette geschoben wurde, die Katzen sich einen anderen Platz zum Urinieren/Koten gesucht haben). Die orientalischen Katzen, besonders die Siamesen haben häufig dieses Problem – in einer Studie waren 55% von 152 Katzen Siamesen, 28% Burmesen und 11% orientalische Kreutzungen. 93% fingen mit Wolle an und viele gingen dann zu anderen Materialien über, 64% assen Baumwolle und 54% synthetische Stoffe. Im allgemeinen beginnen Katzen damit, ihren eigenen Pelz oder den einer anderen Katze zu lutschen und ihn in nasse Haarbüschel zu verwandeln. Einige versuchen andere Katzen oder den Familienhund zu putzen. Dann können sie anfangen an wollenen (oder anderen) Erstatzartikeln zu saugen und zu kneten. Die Aufmerksamkeit, die manche Katzen gegenüber den Haaren ihres Besitzers zeigen, mag auch eine Variation dessen sein. Die ausgewählten Sachen haben eine grosse Bandbreite – Betttücher, Pullis, Socken, Sportklamotten, Unterwäsche, Schnürsenkel, Sprotschuhe, Duschvorhänge, Plastiktüten usw. In den Mund nehmen und Kauen kann zu Verdauungsproblemen führen und birgt das Risiko, dass der Verdauungstrakt blockiert wird.
Wegen der Ähnlichkeit zwischen diesem Verhalten und dem Saugen von Kitten, hat man vermutet, dass das Problem daraus resultiert, dass Kitten in Gefangenschaft viel früher von ihrer Mutter entwöhnt wurden als in der freien Wildbahn, wo die Kitten oft bis zum 6.Monat gesäugt werden. Neotonie wurde bei orientalischen Rassen auch als Gurnd zitiert, diese Rassen scheinen länger als Langhaar-/Kurzhaarhauskatzen säugen zu müssen.
Es wurde vermutet, dass hier tatsächich 2 Verhaltensweisen beobachtet wurden. Einige Katzen kauen eher, als dass sie saugen und ihr Verhalten ist eher zurückzuführen auf wilde oder jagende Katzen, die auf ihrer Beute kauen. Den Katzen dies in Form von ungekochten Hühnerknochen mit Fleischresten anzubietet, wurde als bessere Befriedigung ihrer Bedürfnisse vermutet. In manchen Fällen hat das Einführen einer ballaststoffreichen Diät Erfolge gezeigt, das Substratnuckeln zu stoppen, obwohl, die Idee, dass Katzen sich so aufführen, um eine ballaststoffreichere Diät zu bekommen eingentlich unwahrscheinlich ist.

____________________________________________________________________________________________________


http://www.vin.com/VINDBPub/SearchPB/Pro...000/PR00026.htm

übersetzt von Patricia von Steht:

WORLD SMALL ANIMAL VETERINARY ASSOCIATION
WORLD CONGRESS – VANCOUVER 2001

Feline obsessive-kompulsive Störungen
Diane Frank – Canada

In der Verterinärmedizin wurde dieser stereotype Begriff traditionell als Definition für sich wiederholende, konstante und die keinem offensichtlichen Zweck dienen, verwendet. Stereotype und obsessiv-kompulsive Verhaltensstörungen werden von einigen Autoren derzeit als austauschbare Begriffe in der Literatur über Verhaltensweisen verwendet, wobei andere nur von Stereotypen sprechen und schliesslich kommt bei einigen keiner von beiden vor. Es kommt jedesmal, wenn es um die Frage „können sich Tiere obsessiv verhalten“ geht zu beträchtlichen Diskussionen. Es scheint, dass Tiere Besorgnis und Unruhe erleben, so ist es auch möglich, dass sie Obsessionen entwickeln können. Es besteht ein Unterschied zwischen Obsession und relativer Intensität. Ist das Verhalten einfach nur exzessiv oder ist es eine Manifestation einer obsessiven-kompulisven Verhaltensstörung? Es ist auch möglich, dass exzessives Verhalten und obssesive-kompulsive Störungen einfach 2 Punkte in einem undurchsichtigen Kontinuum sind.

Obsessive-kompulsive Störungen sind wahrscheinlich verantwortlich für ein unbekanntes Ausmass an Verhaltensgegebenheiten von Haustieren. Die Rolle, die Stress spielt (aktuell, oder gespürt) wurde in der Veterinärmedizin lange ignoriert. Obsessives-kompulives Verhalten stören die Fähigkeit des Tieres in seinem sozialen Umfeld zu funktionieren. Eine stärkere Stimmulierung kann dieses Verhalten ändern oder unterbrechen, aber die Zeit, die für dieses Verhalten aufgewendet wird, erhöht sich allmählich. Das abnormale Verhalten ersetzt allmählich das normale Verhalten und das aktuelle Verhalten ändert seine qualitativen Eigenschaften (Intensitätsprofil)

Verhaltensweisen, die aus felinem Stress oder Unruhe resultieren, beinhalten Veränderungen im Fressverhalten (Reduzierung oder das Fressen von nicht fressbaren Dingen), Veränderungen im Putzverhalten, Veränderungen im Ausscheidungsverhalten (Markieren oder Urinieren ausserhalb der Toilette), Veränderungen im Sozialverhalten (Reiben, Kopfreiben, Lautgebung), und Veränderungen in der Aktivität (Reduzierung und Ortsgebundenheit). Einige Beispiele obsessiver-kompulsiver Verhaltensstörungen bei Katzen, die in der Literatur aufgelistet sind, beinhalten übermässiges Putzen, exzessives Fellbeissen, feline Hyperästhesie, Selbstverstümmelung, Schwanzjagen, Fressen von nicht fressbaren Dingen, Kauen von Wolle und Textilien und das Lutschen von Wolle. Nicht alle Autoren stimmen darin überein, dass diese Verhaltensweisen wirkliche obsessive-kompulsive Verhaltensstörungen sind.

Feline Hyperästhesie, übermässiges Putzen und Selbstverstümmelung

Das Feline Hyperästhesie Syndrom wurde auch verschiedentlich als Rolling Skin Krankheit, Neuritis, Zuckende Katzen Krankheit und Atypische Neurodermitis bezeichnet. Die aufgezeigten Verhaltensweisen können Rolligkeitsnachahmungen oder Beissen des Schwanzes, der Flanke, der Anal- oder des Lendenbereiches beinhalten (manchmal mit exzessivem Fellbeissen und Selbstverstümmelung einhergehend); oder zuckendes Fell und Muskelspasmen/-zuckungen (normalerweise entlang der Wirbelsäule), oftmals begleitet von Lautgebungen, Rennen, Springen, Halluzinationen und auf sich selbst gerichtete Aggressionen. Nicht alle Katzen, die diese Verhaltensweisen zeigen, verstümmeln sich auch selbst, aber die , die es tun können eine Palette an Verletzungen aufzeigen von exzessivem Lecken, bis zu Ausrupfen des Felles (Trichotillomanie), exzessives Fellbeissen, Beissen und Lutschen, was zu Hautläsionen führt. Ungeachtet des Grades der Verhaltensänderung, berichten die Besitzer, dass es schwierig ist, die Katze von diesem Verhalten abzulenken. Die Sequenzen, in der das Verhalten gezeigt wird, variieren. Es kann sein, dass die Katze Zuckungen hat, sich dann auf einen Punkt am Körper konzentiert und dort leckt oder kaut. Oder sie kann beim Putzen sein, anfangen zu zucken und dann zu wütenderem Verhalten übergehen. Schmerzhafte und dermatologische Gründe MÜSSEN ausgeschlossen werden, bevor man überhaupt an die Möglichkeit einer Verhaltensstörung denkt. Umwelt- und sozialbedingte Stresszustände wurden mit diesen Verhaltensstörungen in Zusammenhang gebracht und reichen von ziemlich offensichtlichen (Hautzustand incl. Futterallergien, Pollenallergie, oder Flöhen; das Hinzukommen einer weitern Katze oder der Verlust einer Katze, Aggressionen zwischen Katzen; das Hinzukommen oder der Verlust eines Menschen oder eine Veränderung in deren Verhaltensweisen); bis hin zu kaum wahrnehmbaren exogenen Reizungen. Katzen können auch echte endogene Reizungen wahrnehmen (Unruhe kann das Resultat einer überreizten Neurochemie/Neurotransmision und deshlab endogen sein).

Essen, Nuckeln und Kauen von Textilien

Obsessive-kompulive Verhaltensstörungen können sich auch als Essstörungen zeigen. Das Essen, Kauen oder Nuckeln könnte als nicht relevant im Zusammenhang mit irgendwelchen Ernährungsbetrachtungen gesehen werden und könnte obsessive-kompulsive Verhaltensstörungen in Zusammenhang mit stereotypem Kauen oder Mundbewegungen darstellen. Es gibt unter Verhaltens-Veterinären/Verhaltens-Humanmedizinern keine Einstimmigkeit bezüglich Gründen und Einordnung dieser Verhaltensweisen. Die meisten Berichte von solchen Verhaltensweisen stammen von Orientalischen Rassen. In einer englischen Studie über 152 textilfressende Katzen waren 55% Siamesen, 28% Burmesen und 11% Kreutzungen. Das typische Anfangsalter war zwischen 2-8 Monaten. Männliche waren genauso betroffen, wie weibliche Tiere. Die meisten Tiere waren kastriert. 93% begannen mit Wolle und gingen dann zu anderen Materialien über (64% Baumwolle und 54% synthetische Fasern). Ein anderer Autor sagt, dass dieses Verhalten sich generell auf Siamesen beschränkt und dass das Wollekauen mit der Pubertät beginnt. Dieser Autor behauptet, dass die meisten Katzen das Wollekauen innerhalb eines Jahres aufgegeben hätten. Eine Datenzusammenstellung hierzu wurde bisher in den USA nicht veröffentlicht. Einge Katzen gehen sogar zu Kunststoff, Gummi oder Holz über.

Der genaue Grund dieses Verhaltens ist unbekannt. Einige Autoren haben geraten den Ballaststoffanteil im Futter zu erhöhen, wogegen andere den Katzen knorpeliges Fleisch an grossen Knochen gegeben haben. Andere haben der Katze zu den Mahlzeiten ein altes Stück Wollkleidung gegeben. Bei manchen Katzen liegt das fressen nicht verdaubaren Materials an einem stressenden Vorfall, z,B, der Umzug vom Zúchter in ein neues Heim oder das Hinzukommen einer weiteren Katze im Haushalt. Genaue Aufmerksamkeit sollte man dem sozialen Verhältnis zwischen Wohnungskatzen widmen. Aggressionen können ohne offensichtliche Anzeichen bestehen. Katzen können andere Katzen örtlich einschränken oder stillschweigend bedrohen.

Das Wollenuckeln könnte ein Überbleibsel der 6-monatigen Säugungsperiode sein, das bei wilden Katzen normal ist. Katzen die zu früh entwöhnt wurden sind bei wilden Katzen überrepräsentiert. Nochmal, verschiedene Autoren stimmen bezüglich dem Wollenuckeln oder Wollekauen nicht überein, ob es sich dabei um zwei unterschiedliche oder um das gleiche Problem handelt. Eine Datenzusammenstellung fehlt.

Behandlung obsessiven-kompulsiven Verhaltens

Das Behandlungsprotokoll für obsessive-kompulsive Verhaltensstörungen sollte die Zunahme der Aktivitäten gegenüber den sich ständig wiederholenden Aktivitäten beinhalten. Wenn die Katze jagen und spielen liebt, werden die Bestitzer ermutigt sich mehr mit den Katzen zu beschäftigen und aktiv mit ihnen zu spielen. Katzen können auch trainiert werden zu kommen, sich hinzusetzen, aufzuspringen, etc. Bei einem solchen Training werden Futterstückchen oder Leckerlis als Belohnung verwendet. Wilde Katzen verbringen einen beachtlichen Teil ihrer Zeit mit der Futterbeschaffung. Besitzter können etwas Trockenfutter verstecken und als spezielle Herausforderung Futter in der Umgegend verstecken, so dass die Katze aktiv das Futter finden muss. Katzen sollten nicht bestraft werden. Die meisten Besitzer schaffen es nicht, die Katze jedesmal auf frischer Tat zu ertappen. Sie sind unfähig eine korrekte Bestrafung durchzuführen, welches zu erhöhter Unruhe führt. Wenn Unruhe wirlich der Grund für das Verhalten ist, dann wird sich die Situation weiter verschlechtern.

Manchmal benehmen sich Tiere so, dass es Aufmerksamkeit erregt. Ungewolltes Benehmen sollte nicht mit Aufmerksamkeit belohnt werden. Wenn diese Katzen bei ihrem Tun mit einem ungewöhnlichen Laut unterbrochen werden kann, kann der Besitzer von ihnen anschliessend ein anderes Verhalten verlangen (komm, sitz) und sie dann dafür belohnen (Futter oder Aufmerksamkeit). Umweltliche Einflüsse sind Stressfaktoren und tragen potentiell zu dem Problem bei (Aggressionen zwischen Katzen, das Fehlen von Aktivitäten bei Hauskatzen, Veränderungen der Aufmerksamkeit des Besitzers gegenüber der Katze).

Medikationen zur Unruhereduzierung werden normalerweise für mindestens 12 Wochen verschrieben, bevor entschieden wird, ob der erzielte Effekt positiv ist. Manche Patienten benötigen eine höhere Dosierung. Andere benötigen eine Gabe in kürzeren Abständen. Bei Menschen wird ein Mekikament für obsessive-kompulsive Verhaltungsstörungen mindestens 6 Monate beibehalten, bevor man ein weiter hinzufügt oder auf eines ändert. Clompramine /Anafranil, Clomicalm), ein tricyclisches Antidepressivum (TCA) wurde traditionell zur Behandlung von Menschen mit obsessiver-kompulsiver Verhaltensstörung benutzt. In den USA ist Clomipramine (Clomicalm) auch zur Verwendung bei Hunden mit Verlassensangst ausgewiesen, wogegen es in Canada und Australien für die Behandlung von Hunden mit obsessvien-kompulsiven Verhaltungsstörungen ausgewiesen ist. In den letzten 15 Jahren wurden selektive Serotoninhemmer (SSRIs) wie z.B. Paroxetin (Paxil), Sertralin (Zoloft), Fluoxetin (Prozac), Citalopram (Celexa), Fluvoxamin (Luvos) für die Humanbehandlung bei obsessiven-kompulsiven Verhaltungsstörungen eingeführt und freigegeben. Fluoxetin, Sertralin, Fluvoxamin und Paroxetin haben Effiktivität bei der Behandlung von obessesiven-kompulsiven Verhaltungsstörungen bewiesen. Im Gegensatz zu Clomipramin, obwohl effektiv, wird bei Menschen öfters mit Nebenwirkungen, speziell der Unterbrechung des Neutotransmitters Acetylcholin (führt zu Halluzinationen, Verwirrung, Sehstörungen, Husten, trockenem Mund, der Kopf fühlt sich leicht, Probleme bei Beginnen oder Beenden der Harnlassens..). Clomipramin war erfolgreich bei der Kontrolle von Unruheanzeichen und obesessiver-kompulsiver Verhaltensstörung bei 10 von 11 Katzen und wurde gut vertragen. Die durchschnittliche Dosis betrug 0.3mg/kg einmal täglich. 4 Katzen wurden bei einer höheren Dosis lethargisch.

Auch wenn viele dieser Medikamente bei Katzen und Hunden zur Behandlung unruhebedingter Verhaltensweisen eingestzt wurden, sind sie doch nicht zur tierischen Behandlung freigegeben und es sind noch nicht genügend Daten bezüglich deren Effiktiviät bei der Behandlung von obsessiven-kompulsiven Verhaltensstörungen bei Katzen (oder Hunden) vorhanden. Routinemässige Blutzellenauszählungen (CBC) und biochemische Tabellen sind vor der Verschreibung jeder psychotropischen Droge notwendig. Eine Therapie könnte über Monate, oder sogar über Jahre hinweg nötig sein. Bluttests müssen bei jungen Patienten jährlich, bei älteren 2mal jährlich durchgeführt werden. Die Dosierung von Fluoxentin (Prozac) bei Katzen ist 0.5mg/kg oral 1mal täglich. Paroxetin (Paxil) 2.5mg pro Katze 1mal täglich. Potentielle Nebenwirkungen von Clomipramin können Übergeben, Husten, Appetitverlust oder Anorexie, trockener Mund, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Sedierung sein. Nebenwirkung von Serotoninhemmern können ebenfalls Sedierung, Appetitlosigkeit, Anorexie, Übergeben und Durchfall sein. Auch andere Medikamente, wurden zur Behandlung von obsessiven-kompulsiven Verhaltensstörungen bei Katzen benutzt und einige Beispiele enthalten Amitriptylin (Elavil), Diazepam (Valium), Clorazepat (Tranxene) und Alprazolam (Xanax). Im Resümee muss jeder Patient mit evtl. obsessiver-kompulsiver Verhaltensstörung medizinisch und verhaltensmässig komplett untersucht werden, um die bestmögliche Medikation für den vorliegenden Fall auszuwählen, sowie alle sonstigen relevanten Faktoren berücksichtigt werden müssen.

__________________________________________________________________________________________


Mal wieder gesucht, gefunden und übersetzt von Patricia von Steht,
danke für die vielen Mühen die Du dir gemacht hast.

Wer aufmerksam liest, wird feststellen, dass in vorherigen Beiträgen von Serotoninhemmern gesprochen wird und in diesem von serotoninerhöhenden Medikation. In beiden Fällen werden die gleichen Medikamente vorgeschlagen.
Ich habe nochmal nachgeschaut und die Übersetzung für "reuptake inhibitors" ist "Wiederaufnahmehemmer". Die genannten Medis sind aber eindeutig dafür gedacht, einen bestimmten Serotoninspiegel zu halten.

quelle:luna hilfe



NEIN Trockenfutter solltest du nicht füttern, es entzieht dem Körper Flüssigkeit, was zu Blasen- und Nierenerkrankungen führen kann

Katzen mögen das, woran sie gewöhnt sind. Woran wir sie gewöhnen, liegt in unserer Hand!

Bin zwar fast dauernd angemeldet, gönne mir aber den Luxus, deswegen nicht 24/7 vor der Kiste sitzen zu müssen.

bine Offline




Beiträge: 1.228

03.05.2011 02:54
#2 RE: Rolling Skin Syndrom Zitat · Antworten

Zitat
Rolling Skin Syndrom Teil 2


übersetzt von Patricia von Steht

http://petplace.netscape.com/articles/artShow.asp?artID=1991

Feline Hyperästhesie (FHS)

Seit den frühesten Tagen der Mensch-Katze-Beziehung hatten Katzen den Ruf mystische, spirituelle Wesen zu sein, entweder göttlich oder bessesen. Das Warum ist nicht schwer zu verstehen. Katzen haben die Fähigkeit ohne zu blinzeln Menschen ins Auge zu sehen, Dinge zu sehen, die garnicht da sind, anscheinend grundlos wie verrückt herumzurennen und von jetzt auf nachher von ruhig auf richtigehend wild umzuschalten.

Einige dieser Eigenschaften , in extremer Form, sind Teil des als Felines Hyperästhesie bekannten Syndroms. Katzen, die von diesem Syndrom betroffen sind, zeigen die bizarrsten Charakterwechsel, manchmal scheinen sie zu halluzinieren, agieren manisch, schizophren oder sogar „besessen“.

Klinische Anzeichen für das Feline Hyperästhesie Syndrom (FHS)

- plötzliche Anfälle von bizarrer Hyperaktivität oder aggressivem Verhalten
- frenetisches auf sich selbst gerichtetes Putzen entlang den Flanken oder am Schwanz (möglicherweise zu Haarverlust führend)
- Schwanzschlagen, Fixierung auf den Schwanz, Schwanzjagen oder wilde Attacken direkt gegen den Schwanz
- Grosse Pupillen/seltsamer Blick
- Hautzucken/-rollen (diese Störung wird manchmal Rolling Skin Krankheit genannt)
- Offensichtiche Halluzinationen – sie scheint den Bewegungen von Dingen zu folgen, die nicht vorhanden sind oder vor einem unsichtbaren Verfolger davonzurennen
- Lautgebung, Schreien, lautes Miauen
- Besonders empfindlich gegenüber Berührungen („Hyperästhesie“) entlang der Wirbelsäule – Streicheln kann einen Anfall provozieren
- Plötzliche Sitmmungsumschwünge - z.B. von äusserst anhänglich zu aggressiv
- Einige oder alle der oben genannten Anzeichnen gehen bis zu einem (epileptischen) Anfall (Umfallen, die Beine paddeln, Sabbern)
- Anfälle finden fast konstant statt, den ganzen Tag, jeden Tag oder alle paar Tage einmal

Mögliche Gründe

FHS entsteht das erste mal bei ausgewachsenen Katzen. Niemand weiss genau, was FHS auslöst, aber es gibt wenig Möglichkeiten dafür.

- Weil einige Katzen Anfälle während oder nach einem FHS Anfall, ist es möglich , dass dies ein Resultat von abnormaler elektischer Aktivität in Zonen des Gehirns sind, die die Emotionen, Putzverhalten und/oder Jagdverhalten steuern (d.h. es könnte partiell epileptische Aktivität bestehen). Unterstützend zu dieser Erklärung ist zu sagen, dass einige Katzen auf eine antikonvulsive Therapie (anit-epileptisch) ansprechen.
- FHS könnte eine Form Feliner Obsessiver Verhaltungsstörung (OCD) sein, bei welches die Obsession auf das Putzen, und/oder Aggressionen, plus Belange der eigenen Sicherheit bezogen ist. Die anscheinend kompulsive Natur auf sich selbst gerichteten Putzens und die positive Reaktion auf auf Anti-Obsessiv Mediaktion unterstützt diese Krankheitsursache.
- Anfälle führen zu obsessiven-kompulsiven Manifestationen (fast die Hälfte aller bulimischen Menschen haben abnormale Gehirnwellen). Diese Hypothese zeigt einen Weg, die beiden oben beschriebenen anscheinend unvereinbaren Krankheitsursachen zusammenbzubringen.
- Eine ererbte Tendenz zu Anfällen, ausgelöst durch Stress. Gewisse (orientalische) Rassen sind anfälliger fúr FHS und das Ausbrechen scheint stressbedingt zu sein.
- Von einige betroffenen Katzen wurde berichtet, dass sie pathologische Läsionen in den Muskeln entlang der Wirbelsäule haben. Man kann davon ausgehen, dass diese Verletzungen eine lokale Irritation, erhöhte Sensibilität und /oder Schmerzen verursachen.

Diagnose

Es gibt keine definitven Test, der FHS bestätigt. Wenn das klinische Bild zu den obigen Beschreibungen passt, wird die Diagnose durch Ausschluss möglicher medizinischer Gründe und bei positiver Reaktion auf FHS-Behandlung bestätigt. Zu diesem Zweck sollte ihr TA ein sorgfäligen Bericht über das Verhalten ihrer Katze erhalten, es sollte eine physische Untersuchung durchgeführt werden und Blut für ein komplettes Blutbild genommen werden, ein chemisches Profil erstellt werden und das Schilddrüsenhormonlevel (T4) getestet werden.
Medizinische Gegebenheiten, die mit FHS verwechselt werden könnten sind Schilddrüsenüberfunktion, Hirninfektionen, Hirntraumen, Hirntumore, einige Gifte (z.B. Blei, Stichnin), schwere parasitäre Befall der Haut, Ernährungsdefizite (z.B. Thyamin) und schwere Allergien.

Behandlung

Die Umwelt der betroffenen Kazte optimieren, um Stress zu minimieren (Stress könnte – wahrscheinlich sogar ist – ein Faktor bei jedem Ausbruch des Syndroms). Die Empfehlungen beinhalten:
- machen Sie mit der Katze tägliche Aerobicübungen, in dem Sie mit der Katze mit einer Federangel oder mit an Schnüren gezogenen Spielzeugen spielen.
- Füttern Sie die Katze regelmässig, um Futterstress zu vermeiden
- Trainieren Sie der Katze jeden Monat einen neuen Trick an (herkommen für Futter, Sitzen für Futter, hochspringen, runterspringen). Click and treat training (Clickertraining, Link funzt im Originaltext) ist der beste Weg, dieses Ziel zu erreichen.
- Überlegen Sie, eine freundliche Katze für Ihre Katze zu besorgen. Vorher sollte wohl besser eine „Probehochzeit“ arrangiert werden.
- Gehen Sie gegen jeden Kampf zwischen bereits vorhandenen Katzen im Haus an
- Arrangieren Sie Jagdspiele, damit die Katze Dampf ablassen kann und jedweden Jagdrang abbaut. Spielzeug vom Typ Federangel, die oben genannt wurden, sind geeignet fúr diesen Zweck, ebenso Lasermäuse, Tischtennisbälle, die herumgekickt oder geschubst werden können. CatDancer-Spielzeug usw.
- Machen Sie das Leben interessant für Ihre Katze, verbringen Sie mehr qualitative Zeit mit ihr und machen Sie ihre Umwelt katzenfreundlicher. Stellen Sie ihr ein dreidimensionale Umfeld zur Verfügung, indem Sie Sitzflächen/ Kratzbäume so platzieren, dass sie erhöht sitzen kann und einen guten Blick auf die Welt hat. Kaufen Sie ein Aquarium oder besorgen Sie sich ein paar Vögel mit Käfig, aber passen Sie auf, dass die Kleinen gut gesichert sind. Besorgen Sie eine Vogelfutterstation fürs Fenster. Bieten Sie ihr ein Sortiment von Spielzeugen an-sich bewegende, interaktive Spielzeuge sind die besten. Auch Catnip-Mäuse finden einige Katzen gut.

Anti-Obsession- / Anti-Depressions-Therapie

Medikamente, die helfen sind potente Serotonin erhöhende Medikationen. Der Neuromodulator im Gehirn, Serotonin, stabilisiert die Laune und hat anti-obsessionale und anti-agressive Effekte. Drogen, die als effektive befunden wurden enthalten Clomipramin(Link funzt im Originaltext)(Clomicalm) und Fluoxetin (Link funzt im Originaltext)(Prozac), obwohl theoretisch jede serotoninerhöhende Droge , incl. Paroxetin (Paxil), Sertralin (Zoloft), und Fluvoxamin (Luvox) funktionieren sollte. Diese Drogen benötigen eine Weile, bis sie effektiv sind. Während der ersten 3 Wochen wird keine Änderung zu sehen sein. Ab der 4. Woche dann, sollte der Besitzer einen 50%igen der Vofälle und der schwere der FHS-Anfälle bemerken. In der 8. Woche wird normalerweise eine Verbesseung von 75% erzielt. Nach 12 Wochen 85% und nach 16 Wochen 95%. Eine komplette Heilung ist selten und die meisten Katzen müssen für lange Zeit FHS-Medikation nehmen.

______________________________________________________________


Wer aufmerksam liest, wird feststellen, dass in vorherigen Beiträgen von Serotoninhemmern gesprochen wird und in diesem von serotoninerhöhenden Medikation. In beiden Fällen werden die gleichen Medikamente vorgeschlagen.
Ich habe nochmal nachgeschaut und die Übersetzung für "reuptake inhibitors" ist "Wiederaufnahmehemmer". Die genannten Medis sind aber eindeutig dafür gedacht, einen bestimmten Serotoninspiegel zu halten.

Ich fand, der nachfolgende Bericht sei es auch noch Wert übersetzt zu werden, warum merkt ihr beim lesen.

Ich habe versucht möglichst Texte zu übersetzen, die die Dinge aus einem jeweils anderen Licht heraus beleuchten, oder auf verschiedene Aspekte gezielter eingehen.
Ich hoffe, ich habe euch damit eine Arbeitsgrundlage geben können.

Sollte jemand einen weiteren interessanten Text finden, übersetzte ich auch diesen gerne.

__________________________________________________-

http://petplace.netscape.com/articles/artShow.asp?artID=1991

Feline Hyperästhesie (FHS)

Seit den frühesten Tagen der Mensch-Katze-Beziehung hatten Katzen den Ruf mystische, spirituelle Wesen zu sein, entweder göttlich oder bessesen. Das Warum ist nicht schwer zu verstehen. Katzen haben die Fähigkeit ohne zu blinzeln Menschen ins Auge zu sehen, Dinge zu sehen, die garnicht da sind, anscheinend grundlos wie verrückt herumzurennen und von jetzt auf nachher von ruhig auf richtigehend wild umzuschalten.

Einige dieser Eigenschaften , in extremer Form, sind Teil des als Felines Hyperästhesie bekannten Syndroms. Katzen, die von diesem Syndrom betroffen sind, zeigen die bizarrsten Charakterwechsel, manchmal scheinen sie zu halluzinieren, agieren manisch, schizophren oder sogar „besessen“.

Klinische Anzeichen für das Feline Hyperästhesie Syndrom (FHS)

- plötzliche Anfälle von bizarrer Hyperaktivität oder aggressivem Verhalten
- frenetisches auf sich selbst gerichtetes Putzen entlang den Flanken oder am Schwanz (möglicherweise zu Haarverlust führend)
- Schwanzschlagen, Fixierung auf den Schwanz, Schwanzjagen oder wilde Attacken direkt gegen den Schwanz
- Grosse Pupillen/seltsamer Blick
- Hautzucken/-rollen (diese Störung wird manchmal Rolling Skin Krankheit genannt)
- Offensichtiche Halluzinationen – sie scheint den Bewegungen von Dingen zu folgen, die nicht vorhanden sind oder vor einem unsichtbaren Verfolger davonzurennen
- Lautgebung, Schreien, lautes Miauen
- Besonders empfindlich gegenüber Berührungen („Hyperästhesie“) entlang der Wirbelsäule – Streicheln kann einen Anfall provozieren
- Plötzliche Sitmmungsumschwünge - z.B. von äusserst anhänglich zu aggressiv
- Einige oder alle der oben genannten Anzeichnen gehen bis zu einem (epileptischen) Anfall (Umfallen, die Beine paddeln, Sabbern)
- Anfälle finden fast konstant statt, den ganzen Tag, jeden Tag oder alle paar Tage einmal

Mögliche Gründe

FHS entsteht das erste mal bei ausgewachsenen Katzen. Niemand weiss genau, was FHS auslöst, aber es gibt wenig Möglichkeiten dafür.

- Weil einige Katzen Anfälle während oder nach einem FHS Anfall, ist es möglich , dass dies ein Resultat von abnormaler elektischer Aktivität in Zonen des Gehirns sind, die die Emotionen, Putzverhalten und/oder Jagdverhalten steuern (d.h. es könnte partiell epileptische Aktivität bestehen). Unterstützend zu dieser Erklärung ist zu sagen, dass einige Katzen auf eine antikonvulsive Therapie (anit-epileptisch) ansprechen.
- FHS könnte eine Form Feliner Obsessiver Verhaltungsstörung (OCD) sein, bei welches die Obsession auf das Putzen, und/oder Aggressionen, plus Belange der eigenen Sicherheit bezogen ist. Die anscheinend kompulsive Natur auf sich selbst gerichteten Putzens und die positive Reaktion auf auf Anti-Obsessiv Mediaktion unterstützt diese Krankheitsursache.
- Anfälle führen zu obsessiven-kompulsiven Manifestationen (fast die Hälfte aller bulimischen Menschen haben abnormale Gehirnwellen). Diese Hypothese zeigt einen Weg, die beiden oben beschriebenen anscheinend unvereinbaren Krankheitsursachen zusammenbzubringen.
- Eine ererbte Tendenz zu Anfällen, ausgelöst durch Stress. Gewisse (orientalische) Rassen sind anfälliger fúr FHS und das Ausbrechen scheint stressbedingt zu sein.
- Von einige betroffenen Katzen wurde berichtet, dass sie pathologische Läsionen in den Muskeln entlang der Wirbelsäule haben. Man kann davon ausgehen, dass diese Verletzungen eine lokale Irritation, erhöhte Sensibilität und /oder Schmerzen verursachen.

Diagnose

Es gibt keine definitven Test, der FHS bestätigt. Wenn das klinische Bild zu den obigen Beschreibungen passt, wird die Diagnose durch Ausschluss möglicher medizinischer Gründe und bei positiver Reaktion auf FHS-Behandlung bestätigt. Zu diesem Zweck sollte ihr TA ein sorgfäligen Bericht über das Verhalten ihrer Katze erhalten, es sollte eine physische Untersuchung durchgeführt werden und Blut für ein komplettes Blutbild genommen werden, ein chemisches Profil erstellt werden und das Schilddrüsenhormonlevel (T4) getestet werden.
Medizinische Gegebenheiten, die mit FHS verwechselt werden könnten sind Schilddrüsenüberfunktion, Hirninfektionen, Hirntraumen, Hirntumore, einige Gifte (z.B. Blei, Stichnin), schwere parasitäre Befall der Haut, Ernährungsdefizite (z.B. Thyamin) und schwere Allergien.

Behandlung

Die Umwelt der betroffenen Kazte optimieren, um Stress zu minimieren (Stress könnte – wahrscheinlich sogar ist – ein Faktor bei jedem Ausbruch des Syndroms). Die Empfehlungen beinhalten:
- machen Sie mit der Katze tägliche Aerobicübungen, in dem Sie mit der Katze mit einer Federangel oder mit an Schnüren gezogenen Spielzeugen spielen.
- Füttern Sie die Katze regelmässig, um Futterstress zu vermeiden
- Trainieren Sie der Katze jeden Monat einen neuen Trick an (herkommen für Futter, Sitzen für Futter, hochspringen, runterspringen). Click and treat training (Clickertraining, Link funzt im Originaltext) ist der beste Weg, dieses Ziel zu erreichen.
- Überlegen Sie, eine freundliche Katze für Ihre Katze zu besorgen. Vorher sollte wohl besser eine „Probehochzeit“ arrangiert werden.
- Gehen Sie gegen jeden Kampf zwischen bereits vorhandenen Katzen im Haus an
- Arrangieren Sie Jagdspiele, damit die Katze Dampf ablassen kann und jedweden Jagdrang abbaut. Spielzeug vom Typ Federangel, die oben genannt wurden, sind geeignet fúr diesen Zweck, ebenso Lasermäuse, Tischtennisbälle, die herumgekickt oder geschubst werden können. CatDancer-Spielzeug usw.
- Machen Sie das Leben interessant für Ihre Katze, verbringen Sie mehr qualitative Zeit mit ihr und machen Sie ihre Umwelt katzenfreundlicher. Stellen Sie ihr ein dreidimensionale Umfeld zur Verfügung, indem Sie Sitzflächen/ Kratzbäume so platzieren, dass sie erhöht sitzen kann und einen guten Blick auf die Welt hat. Kaufen Sie ein Aquarium oder besorgen Sie sich ein paar Vögel mit Käfig, aber passen Sie auf, dass die Kleinen gut gesichert sind. Besorgen Sie eine Vogelfutterstation fürs Fenster. Bieten Sie ihr ein Sortiment von Spielzeugen an-sich bewegende, interaktive Spielzeuge sind die besten. Auch Catnip-Mäuse finden einige Katzen gut.

Anti-Obsession- / Anti-Depressions-Therapie

Medikamente, die helfen sind potente Serotonin erhöhende Medikationen. Der Neuromodulator im Gehirn, Serotonin, stabilisiert die Laune und hat anti-obsessionale und anti-agressive Effekte. Drogen, die als effektive befunden wurden enthalten Clomipramin(Link funzt im Originaltext)(Clomicalm) und Fluoxetin (Link funzt im Originaltext)(Prozac), obwohl theoretisch jede serotoninerhöhende Droge , incl. Paroxetin (Paxil), Sertralin (Zoloft), und Fluvoxamin (Luvox) funktionieren sollte. Diese Drogen benötigen eine Weile, bis sie effektiv sind. Während der ersten 3 Wochen wird keine Änderung zu sehen sein. Ab der 4. Woche dann, sollte der Besitzer einen 50%igen der Vofälle und der schwere der FHS-Anfälle bemerken. In der 8. Woche wird normalerweise eine Verbesseung von 75% erzielt. Nach 12 Wochen 85% und nach 16 Wochen 95%. Eine komplette Heilung ist selten und die meisten Katzen müssen für lange Zeit FHS-Medikation nehmen.

Anti-Konvulsivum-Therapie

Wenn die Anti-Obesessionstherapie ineffektiv oder nur Teilerfolge erziehlt, können Anti-Konvulsiva probiert werden. Die erste Wahl fällt normalerweise auf Phenobarbital (Link funzt im Orginaltext). Phenobarbital braucht 3 Wochen, um das gewählte Level zu erreichen, danach nimmt man eine Blusprobe, die abgenommen wird, wenn das niedriegste Niveau zu erwarten ist, um den Phenobarbitalspielgel im Plasma zu bestimmen. Wenn das Niveau angemessen für die Kontrolle von Anfällen ist und bisher noch keine Verbesserung aufgetreten ist, müssen alternative Massnahmen ergriffen werden. Es ist möglich die Phenobarbitalbehandlung mit einer Anti-Obsessions-Therapie zu koppeln, wenn nötig.

Resümee

Mit angemessener pharmakologischen Behandlung und einer angepassten Umgebung können betroffene Katzen oftmals rehabilitiert werden und können ein normales Leben führen. Unter Behandlung scheinen die meisten von ihnen fröhlicher zu sein, als voll unter ihrer Krankheit leidend.

quelle:Luna Hilfe



NEIN Trockenfutter solltest du nicht füttern, es entzieht dem Körper Flüssigkeit, was zu Blasen- und Nierenerkrankungen führen kann

Katzen mögen das, woran sie gewöhnt sind. Woran wir sie gewöhnen, liegt in unserer Hand!

Bin zwar fast dauernd angemeldet, gönne mir aber den Luxus, deswegen nicht 24/7 vor der Kiste sitzen zu müssen.

Veronika Offline




Beiträge: 1

09.04.2016 08:06
#3 RE: Rolling Skin Syndrom Zitat · Antworten

Hallo zusammen,
mein Kater Simba ist jetzt 8 Jahre Jung. Eine Freundin kam im Dezember mit ihrer Tochter zu Besuch und sie hatte sich leider einen Fuchsschwanz auf dem Weihnachtsmarkt gekauft und mein Kater hat daran gerochen und sich ein paar Tage danach verkrochen. Er hatte eine Verhaltensänderung.
Er hat sich erst nur verkrochen und ein paar Tage später ist er wie wild vor seinem Schwanz weggelaufen. Und seit Januar verletzt er sich selber.Erst läuft er in eine Ecke, als wenn er Angst hat und dann fängt der Schwanz an wie von selbst nach rechtz und links auszuschlagen. Simba starrt den Schwanz wie ein Feind an und beist und kratzt ihn meisten bist er blutet und danach putzt er ihn. Er hat das ganz schlimm zwischen 03:30 Uhr und 04:30 Uhr morgens.
Wenn ich das bemerke und ausstehe kann ich ihn mit Essen oder streicheln aus der Situation holen aber sobald ich wieder ins Bett gehe fängt er wieder an. Ich kann ihn auch nicht mehr so streicheln wie früher. Wenn ich an den Seiten, unter dem Bauch oder am Rücken runter streichel zeigt er mir mit beissen das er nicht berührt werden will. Kann es sein das er dabei schmerzen hat?
Ich war beim Tierarzt und er hat ihn untersucht und meint das körperlich alles OK ist. Er hat Cortison spritzen bekommen und ich gebe ihm Zylkene Tabletten. Es ist ein wenig besser geworden und ich glaube, dass das an dem Cortison liegt. Der Tierarzt weiß auch nicht was er mir noch mitgeben kann , da mein Tier nur Trockenfutter frisst und ich nicht weiß wie ich ihm Tabletten geben soll.mein Leben und das meiner Katze hat sich zum negativen verändert und ich weiß auch nicht wie lange ich das noch mitmachen kann. Ich habe jeden Tag Angst von der Arbeit zu kommen, den trotz Halskrause schafft er es sich blutig zu beißen.
Ich hoffe dass diese Krankheit heilbar ist.
Ich hatte such schon überlegt mir wieder eine zweite Katze zuzulegen aber ich weiß nicht ob das gut für ihn ist.
Vielleicht könnt ihr mir helfen das ich meinen alten Simba wieder bekomme.

 Sprung  









Xobor Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen
Datenschutz